Corona und die Suche nach einer Ausbildung

Autorin: Julia Paul

Früher haben Viren Personaler lediglich beim Öffnen von E-Mail-Anhängen und Dateien beschäftigt. Unter anderem deshalb hat sich das PDF als gängiges Format für Bewerbungen gegenüber all den anderen verschiedensten Dateitypen durchgesetzt. Heute bringt ein Virus den Schulalltag, die Stellensuche, den Bewerbungsprozess und die Ausbildung durcheinander.

Es gibt bessere Zeiten für einen Start in den Job – keine Frage! Trotzdem werden genügend Schüler in diesem oder im nächsten Jahr fertig. Entscheiden sie sich nicht gerade dafür, eine weiterführende Schule zu besuchen oder ein Jahr zu pausieren, müssen sie sich bewerben – für ein Studium, freiwilliges soziales Jahr, einen Nebenjob oder für eine Berufsausbildung.

Weil wir nicht einfach aus dem bösen Traum erwachen können und alles wieder beim Alten ist, müssen wir lernen, mit der Situation umzugehen und das Beste daraus zu machen. Die Digitalisierung schreitet jeden Monat wohl schneller voran als in den letzten Jahren. Waren Online–Unterricht, Dauer-Homeoffice und Ähnliches früher kaum denkbar, sind sie heute die einzige Möglichkeit.

Telefoninterview statt Vorstellungsgespräch

Viele Unternehmen sind deshalb auf virtuelle Vorstellungsgespräche umgestiegen – teilweise per Telefon, aber auch über Videokonferenzen. Im Falle von Telefoninterviews sollten Bewerber in erster Linie darauf achten, dass sie sich alleine in einem ruhigen Raum befinden. Andere Störquellen wie Musik, der Fernseher oder auch eine Klingel sind stumm oder sogar auszuschalten. Auch Haustiere im selben Zimmer sollten vermieden werden. Wenn die Katze eine Vase umstößt oder der Hund zu bellen beginnt, nimmt man das am anderen Hörer durchaus wahr.

Vorbereitungen für das Video

Ähnliches gilt für Video-Vorstellungsgespräche. Hier ist allerdings auch auf den Bildausschnitt zu achten. Am besten setzen sich Bewerber, sofern möglich, vor eine einfarbige Wand. Tapeten, Muster und grelle Farben wirken unruhig und lenken von der Person selbst ab. Ideal wäre also eine weiße oder beigefarbene Wand. Den Computer mit der Kamera stellt man am besten auf einen Tisch und setzt sich auf einen Stuhl – nicht auf einen Boden! – davor. Neben dem Computer sollten Papier, Stift, ein Glas Wasser und die ausgedruckten Bewerbungsunterlagen bereitstehen.

Auch die Lichtverhältnisse sollten geregelt werden. Es empfiehlt sich, im Vorfeld verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren. Für eine gute Belichtung benötigt man jedoch nicht zwingend ein Ringlicht oder anderweitige Utensilien. Ein Platz vor dem Fenster reicht oft – je nach Tageszeit – aus. Falls es zu dunkel ist, können Schreibtischlampen weiterhelfen.

Besonders wichtig ist aber auch die Technik: Der Ton muss ohne Rauschen funktionieren, das Bild darf nicht verschwommen oder verwackelt sein und die Internetverbindung sollte möglichst stabil sein. Auf Filter, Spezial-Effekte oder eingestellte Hintergründe sollten Bewerber beim Vorstellungsgespräch ebenso wie auf die Jogginghose verzichten. Nur so ist sichergestellt, dass sie einen professionellen Eindruck hinterlassen.

Tipps für das Bewerbungsgespräch

Findet das Bewerbungsgespräch aus besonderen Gründen doch persönlich vor Ort statt, ist es momentan wichtig, den Mundschutz richtig aufzusetzen, auf Abstand zu achten und zur Begrüßung sowie zum Abschied nicht die Hand zu geben. Außerdem sollten Bewerber trotz Maske ab und zu lächeln und keine Grimassen ziehen. 

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