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01.02.2021 Julia Paul

Hobbys, die für den Lebenslauf ungeeignet sind

Autorin: Julia Paul

Fußballspielen, musizieren, backen: Jeder Mensch hat seine Hobbys. In der heutigen Zeit kommen auch noch Youtube, Instagram oder TikTok hinzu. Aber gehört das in den Lebenslauf? Die Antwort ist nicht ganz so klar, wie man es sich wünschen mag. Sie lautet nämlich: Jein. Ob man Privates in der Bewerbung nennt, kommt auf das jeweilige Hobby, die Stelle, auf die man sich bewirbt, und auf das Unternehmen an. Natürlich sind die Freizeitbeschäftigungen – ähnlich wie das Bewerbungsfoto – kein Muss. Wenn überhaupt tauchen sie auch nur am Ende des Lebenslaufs auf und dienen dort als weitere Hinweise auf die Interessen und auf die Persönlichkeit eines Bewerbers.

Grundsätzlich gilt dabei: Je umfassender das Bild eines Kandidaten ist, desto mehr hat der Arbeitgeber, an den sich die Bewerbung richtet, davon. Aber nicht alle Hobbys kommen gut an. Manche können sogar zum Bewerbungskiller werden. Die typischen 08/15-Hobbys sind Lesen, Joggen, Fahrrad fahren, Schwimmen, Reiten oder Musik hören. Sie sind normal, nicht spektakulär und bergen deshalb in der Regel auch keine Gefahren. Im schlimmsten Fall sind sie einfach nur langweilig.

Gefährliche Hobbys im Lebenslauf lieber weglassen

Auf der anderen Seite gibt es aber auch extreme Hobbys: Fallschirmspringen und zum Beispiel Motorrad-Rennen fahren. Hierbei handelt es sich um Beschäftigungen mit einem hohen Verletzungsrisiko. Womöglich sieht der Arbeitgeber einen Bewerber mit diesen Vorlieben schon mit einem Gips im Krankenhaus statt am Arbeitsplatz. In diesem Fall sollte es gut überlegt sein, sie im Lebenslauf aufzulisten. Auch zeitintensive Hobbys wie Marathonlaufen und Weltreisen hinterlassen beim Unternehmen erst einmal den negativen Eindruck, dass die Aktivität viel Zeit in Anspruch nimmt. So könnte vielleicht nicht genügend Zeit für den Beruf beziehungsweise zur Erholung vorhanden sein. 

Übt man Hobbys ausschließlich alleine aus, kann das schnell den Einzelgänger-Verdacht erwecken und die Teamfähigkeit, die oft in Stellenanzeigen genannt ist, infrage stellen. Dazu gehören beispielsweise Angeln und Spaziergänge. Geht man gerne mit Freunden feiern, besteht die Gefahr, dass ein Bewerber immer mal wieder übermüdet ins Büro kommt und keine wirkliche Leistung erbringt – der Arbeitgeber kann das zwar nicht verbieten, es ist für ihn aber auch nicht gerade optimal.

Welche Hobbys kommen in der Bewerbung gut an?

Man kann mit den Freizeitbeschäftigungen also viel „falsch machen“. Aber welche Aktivitäten kommen denn gut an? Arbeitgeber lesen zum Beispiel sehr gerne von sozialem und ehrenamtlichem Engagement. Diese Aktivitäten zeigen, dass ein Bewerber nicht nur etwas macht, wenn er persönlich davon profitiert, sondern eben auch etwas an die Gemeinschaft zurückgibt. Wer in diesem Bereich allerdings nicht tätig ist, sollte auch nicht lügen. Denn spätestens, wenn das Thema im Bewerbungsgespräch aufkommt, der Geschäftsführer oder Personaler ähnliche Vorlieben hat und man dann nichts dazu sagen kann, wird es unangenehm. Außerdem ist es gerade in Vereinen oft der Fall, dass man sich gegenseitig von Wettkämpfen oder Festen kennt.

Dasselbe gilt natürlich auch für den Rest des Lebenslaufs – insbesondere im Bereich des schulischen beziehungsweise beruflichen Werdegangs. Denn das Lügen hierin kann ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. So kann ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter zum Beispiel entlassen oder ihm fristlos kündigen, weil der Vertrag unter falschen Voraussetzungen geschlossen wurde. Es stellt sich natürlich die Frage, wie Unwahrheiten aufgedeckt werden. Je größer ein Unternehmen ist, desto genauer nimmt es normalerweise seine Bewerber unter die Lupe. Das bedeutet aber keinesfalls, dass man in kleinen Betrieben gute Chancen hat, mit einer Lüge durchzukommen. Auch Start-ups sind oftmals eng untereinander vernetzt.

Das Fazit: Lügen geht gar nicht, manche Hobbys machen sich besonders gut im Lebenslauf und andere sollte man lieber weglassen. Alles in allem kommt es natürlich darauf an, aus der Masse von Bewerbern besonders positiv herauszustechen, dabei aber – außer in bestimmten Branchen, in denen Kreativität gefragt ist – nicht allzu extravagant herüberzukommen. Die Bewerbungsunterlagen sollten im Endeffekt einfach zur Person dahinter passen.

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