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Mit „Aller guten Dinge sind vier“ ist nicht die Anzahl der Personen in einem Bewerbungsgespräch, sondern dessen Gliederung in die unterschiedlichen Gesprächsteile gemeint. / Foto: ivanko80, stock.adobe.com

26.01.2023

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch: So läuft das Bewerbungsgespräch ab

Autorin: Julia Paul

Ein Bewerbungsgespräch kann eine nervenaufreibende Erfahrung sein – vor allem für Jugendliche, die sich um ihre erste Ausbildungsstelle bewerben. Sind sie informiert und vorbereitet, ist es halb so wild. Der Ablauf ist in etwa immer derselbe. In der Regel besteht ein Bewerbungsgespräch aus vier Phasen:

  1. der Eröffnung
  2. dem Anlass
  3. dem Kerngespräch
  4. dem Abschluss

Tipps für die Begrüßung im Bewerbungsgespräch

Los geht es mit der Begrüßung. Früher wurden dazu klassischerweise Hände geschüttelt. Seit der Corona-Pandemie verzichten manche darauf. Bewerberinnen und Bewerber sollten auf den ersten Schritt ihres Gegenübers warten. Damit sie keinen ignoranten, arroganten Eindruck hinterlassen, können sie die Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens vorab mündlich begrüßen und Augenkontakt herstellen.

Small Talk im Vorstellungsgespräch

Auf das „Guten Tag“ folgt ein Small Talk, also ein kurzes Gespräch, das die Stimmung auflockert. Personaler stellen beispielsweise Fragen zum Befinden und zur Anfahrt. Bewerberinnen und Bewerber überzeugen dabei durch eine offene und sympathische Haltung. Sie sollten freundlich, aber keinesfalls ausschweifend antworten und gleichzeitig Anknüpfungspunkte zu früheren Gesprächen – etwa telefonisch oder auf Messen – nutzen.
Ist das Eis gebrochen ...

Vergangene Aufeinandertreffen bieten den Unternehmensverantwortlichen die ideale Gelegenheit, zum Grund des aktuellen Termins überzuleiten. Je nach Unternehmen und Anzahl der Personen, die an dem Vorstellungsgespräch teilnehmen, erzählt jeder kurz etwas über sich, seine Position und seinen Fachbereich. Dabei kann der Abteilungsleiter beispielsweise über die Zusammenarbeit im Team, der Geschäftsführer über die Unternehmensgeschichte und der Personaler über das Anforderungsprofil der Ausbildungsstelle berichten. Manchmal erklären sie auch, warum ein Bewerber oder eine Bewerberin mit seiner Mappe überzeugen konnte – und schon ist man mitten im Gespräch!

Stellenausschreibung, Fragen & Co. im Bewerbungsgespräch

Im Kerngespräch geht es nun darum, ob der Bewerber oder die Bewerberin alle Anforderungen der Stellenausschreibung erfüllt und was er oder sie für Fähigkeiten mitbringt. Herausgefunden wird das, indem er oder sie über seinen oder ihren Werdegang berichtet, Stärken offenlegt und über die Motivation spricht. Auf verbaler Ebene überzeugen Bewerberinnen und Bewerber, indem sie klar und anschaulich in kurzen und einfachen Sätzen sprechen.

Der Körper spricht dabei mit. Schlagworte sind: Gestik und Mimik. Wer die Arme verschränkt oder sich gekünstelt ein Lächeln aufzwingt, hinterlässt keinen guten Eindruck. Stattdessen können Bewerberinnen und Bewerber ihrem Gegenüber interessiert zuhören, sich wichtige Informationen oder aufkommende Fragen notieren, gelegentlich nicken und, wenn es die Situation hergibt, lächeln.

Zugegeben: Manchmal fühlt man sich als Bewerberin oder Bewerber dabei wie bei einem Verhör. Man muss alle Fragen des Personalers durchdacht und authentisch beantworten, wird dabei genauestens durchleuchtet. Doch das Bewerbungsgespräch besteht nicht nur hieraus.

Welche Fragen können Bewerber im Vorstellungsgespräch stellen?

Einer der wichtigsten, aber oft unterschätzten Bestandteile des Termins sind die Fragen, die Bewerberinnen und Bewerber stellen. Sie sagen viel über sie als Person, die Motivation und Einstellung sowie über den Willen aus. Nicht schüchtern sein, ist hier die Devise! Stellt man Fragen, kommt das gut an und es bringt Vorteile mit sich. Auch Bewerberinnen und Bewerbern kann das Vorstellungsgespräch die Augen öffnen. Womöglich ist die Firma doch nicht die richtige? 

Wie viele Fragen man stellen sollte, hängt von der Position, auf die man sich bewirbt, ab. Mindestens sollten es drei, am besten fünf sein. Wichtig ist, dass man sich die Fragen nicht selbst oder mit einem Besuch auf der Internetseite des Unternehmens oder dessen Social-Media-Auftritten beantworten kann.

  • Wird die Position neu geschaffen oder nachbesetzt? 
  • Wie sieht der Feedbackprozess nach dem Interview aus? 
  • Wie sieht der typische Arbeitsalltag in dem zukünftigen Team aus? 
  • Was sind aktuell die größten Herausforderungen in Ihrem Unternehmen? 
  • Warum arbeiten Sie gerne hier? 
  • Wie würden Sie Ihre Firmenkultur beschreiben? 
  • Wie gestaltet sich die Einarbeitung im Unternehmen? 
  • Erwarten Sie noch Anforderungen, die nicht in der Stellenausschreibung stehen? 
  • Wie wird man bei Ihnen als Auszubildender oder als Mitarbeiter gefördert? 

So endet das Bewerbungsgespräch

Sind auch die letzten Fragen beider Seiten geklärt, kommt das Gespräch zu einem Abschluss. Wichtig ist, vor der Verabschiedung Verabredungen über das weitere Vorgehen zu treffen. Wie und wann meldet sich das Unternehmen mit einer Zu- oder Absage? Gibt es ein zweites Vorstellungsgespräch? Ist ein Probearbeitstag möglich?

Auch wenn der erste Eindruck getroffen ist, sollte man beim Abschied auf eine gute Atmosphäre achten. Der Abschluss des Vorstellungsgesprächs ist nämlich gleichzeitig der Ausgangspunkt für das nächste Aufeinandertreffen.

Ebenfalls zur Vorbereitung gehört die Wahl eines passenden Outfits für das Vorstellungsgespräch.

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