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(C) Kinderlachen

13.03.2023

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

„Du konntest keinen Babysitter organisieren? Dann mach‘ doch einfach Homeoffice“, bekommen viele Berufstätige mit Kindern zu hören. Doch die Doppelbelastung, die das Ganze so mit sich bringt, wird häufig außer Acht gelassen. Denn während das Homeoffice einhundert Prozent der Aufmerksamkeit fordert, möchte auch das Kind spielen, essen und Hilfe bei den Hausaufgaben.

Sandra Haas ist die Gründerin von Kinderlachen und inzwischen selbst Mutter: „Ich habe erst kürzlich Zwillinge bekommen. Das heißt, das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft mich nicht nur als Agenturinhaberin, sondern mittlerweile auch als Mama. Und da ich immer schon selbstständig sein und in diesem Bereich etwas bewegen wollte, kam es 2014 zur Gründung von Kinderlachen-Betreuung.“

Kinderbetreuung als Unternehmens-Benefit 

Ihr Unternehmen kam direkt gut an. Schon im ersten Jahr wuchs die Anzahl an Betreuer:innen von Null auf knapp 40 an, da der Bedarf nach einer professionellen Agentur, die sich diesen Themen annimmt, unglaublich groß ist. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist lange schon nicht nur den betroffenen Eltern überlassen. Sie zählt mittlerweile zu den wichtigsten Firmen-Benefits.

„Kinder zu haben, ist keine Krankheit", schmunzelt Haas. „Man muss sich dafür nicht ständig entschuldigen. Daher brauchen wir endlich Unternehmenskulturen, die die Familie als Teil der Arbeitnehmenden anerkennen.“

Dazu trägt Kinderlachen mit seinen zwei Firmenzweigen bei. Einerseits können Privatkund:innen im „Kinderlachen – Babysitting Portal“ unter anderem Kinderbetreuung, Sprachbetreuung, Nachhilfe oder Urlaubsbegleitungen buchen. Andererseits geht es bei „Kinderlachen – Events“ primär um die Firmenkinderbetreuungskonzepte wie Ferienprogramme oder die Buß- und Bettags-Gestaltung. Die ursprüngliche Idee hierbei: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowohl von Seiten der Eltern als auch von der Arbeitgebenden-Seite zu lösen.

Dabei soll vor allem die Betreuung an Feiertagen und während der Ferien angegangen werden. Denn Eltern schulpflichtiger Kinder müssen sich teilweise immer noch getrennt voneinander Urlaub nehmen, um die gesamte Ferienzeit abzudecken. Auch Feiertage wie der Buß- und Bettag sind ein Problem. Für die Eltern gilt Arbeitspflicht, während die Kinder schulfrei haben.

Eine dauerhafte Betreuung sicherzustellen – wie etwa durch Firmenkindergärten – ist in der Regel mit einem hohen Kosteneinsatz verbunden und birgt viele Unwegbarkeiten. So müssen die Firmen zum Beispiel speziell geschulte Erzieher:innen einstellen und die Plätze dauerhaft belegt wissen. Das lohnt sich eher in großen Unternehmen. Schließlich müssen diese ebenfalls die nötigen Räumlichkeiten dafür schaffen.

Kinderlachen direkt in der Firma 

Daher sorgt das Team von Kinderlachen in Augsburg, München und Stuttgart für praktische Lösungen. Am jeweiligen Firmenstandort werden die vorhandenen Besprechungsräume kurzfristig umfunktioniert. „Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter werden hier nicht einfach nur zur ‚Verwahrung‘ abgegeben“, erklärt Haas.  „Sondern sie tauchen in verschiedene Erlebnis-Welten ein. Es wird gemeinsam gebastelt, gespielt und gelernt. So bauen sie beispielsweise unter dem Motto ‚Weltraum‘ Raketen und erkunden abwechslungsreich unser Weltall.“

Außerdem lernen sie firmennah das Arbeitsumfeld ihrer Eltern kennen. Das Programm kann entweder kostenfrei vom Arbeitgebenden angeboten werden oder – je nach Firma – gegen einen kleinen Elternbeitrag. Lösungen wie diese lohnen sich, wie die Praxis zeigt, auch für die Arbeitgeberseite. Ist die Kinderbetreuung gesichert, können Eltern schneller aus der Elternzeit zurückkommen und ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Was können Arbeitgebende außerdem für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun? 

Die Antwort ist simpel: aktiv zuhören. Arbeitgebende sollen auf ihre Mitarbeitenden zugehen und gezielt nachspüren, welche individuellen Bedürfnisse es in den Familien gibt. Oft sind auch schon minimale Veränderungen, wie etwa die Anpassung der Arbeitszeit, eine große Hilfe. Damit das gelingt, müssen allerdings auch die Arbeitnehmenden ihre eigenen Kapazitäten checken, und sich proaktiv über bereits bestehende Angebote im Unternehmen informieren. Denn oft haben sich Firmen bereits Gedanken über Lösungsmöglichkeiten gemacht und eine professionelle Agentur zur Umsetzung ins Boot geholt.

Darauf muss man bei Kinderbetreuungs-Agenturen achten

  • Pädagogischer Hintergrund: Sind die Erzieher:innen speziell für den Umgang mit Kindern geschult?
  • Personal auf Reserve: Die gebuchte Firma muss trotz Personal-Engpässen oder Krankheitsausfällen genügend Betreuer:innen beschäftigen, die notfalls vor Ort einspringen können
  • Fort- und Weiterbildungen: Haben die Betreuer:innen Gefahren-Schulungen absolviert, um mögliche Gefahrenquellen in den jeweiligen Räumlichkeiten erkennen und notfalls entsprechend reagieren zu können?
  • Zentrale:r Anspechpartner:in: Ist klar geregelt, an wen man sich für alle Belange wenden soll?
  • Versicherungen: Liegen die Nachweise über Versicherungen der Betreuer:innen und Kinder vor?
  • Audits: Gibt es Qualitätsnachweise, die für die jeweilige Agentur sprechen?

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