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09.08.2022 VMM

Im Wandel: Die Ausbildung Technischer Zeichner

E-Autos, Smartphones oder künstliche Intelligenz. Mit dem Fortschritt der Technik hat sich das alltägliche Leben der Menschen in vielen Bereichen geändert. Auch der Beruf des technischen Zeichners hat sich in den letzten 30 Jahren um einiges gewandelt. Durch die schnelle technologische Entwicklung werden die technischen Zeichnungen nicht mehr per Hand am Reißbrett erstellt, sondern am Computer mit komplexen Programmen designt. Der Schritt von Stift und Papier zu Computermaus und Bildschirm sorgte dafür, dass der Beruf Technischer Zeichner neu strukturiert und angepasst werden musste. Auch das Ausbildungssystem musste von Grund auf erneuert werden. Seit der neuen Ausbildungsordnung im Jahr 2011 heißt die Ausbildung nicht mehr “Technischer Zeichner”, sondern “Technischer Produktdesigner” oder “Technischer Systemplaner”.

Wie sieht der Beruf der Technischen Produktdesigner:innen heute aus?

Ohne technische Produktdesigner:innen würde die Produktion von Autos, Lüftungsanlagen oder Rasenmähern gar nicht funktionieren. Denn damit ein Bauteil für eine Maschine produziert werden kann, braucht es detaillierte Zeichnungen und Pläne. Statt mit Reißbrett und Papier, arbeiten Produktdesigner:innen heutzutage mit sogenannten computer-aided-design-Systemen. Mithilfe der CAD-Systeme erstellen sie detaillierte 3D-Modelle. Im Vergleich zur Ausbildung zum Technischen Zeichner ist der Beruf der Technischen Produktdesigner:innen inzwischen auch stärker in die Produktentwicklung involviert.

Früher technisches Zeichnen, heute designen am Computer

Je nach Ausbildungsbetrieb können sich technische Produktdesigner:innen in zwei Fachrichtungen spezialisieren. Bei der Fachrichtung Produktgestaltung und -konstruktion, liegt der Fokus auf der Entwicklung von Gebrauchsgegenständen. Dazu zählt zum Beispiel das Erstellen von Modellen für Möbel und Autos. Der Fachbereich Maschinen- und Anlagenkonstruktion konzentriert sich hingegen auf die zeichnerische Umsetzung von Bauteilen für Werkzeugmaschinen. Die Aufgabe der technischen Produktdesigner:innen liegt darin, entsprechende Skizzen nach den Designvorgaben der Ingenieur:innen zu entwerfen. Dabei muss jedes Bauteil einzeln designt werden. Technische Produktdesigner:innen müssen sich dafür genau überlegen, welche Werkstoffe verwendet werden, an welchen Stellen geschweißt oder geklebt wird und welche Maße benötigt sind. Stück für Stück berechnen die Produktdesigner:innen dann alle Produktionstechniken und Daten. Nach einigen Simulationen und Tests erstellen sie aus dem Modell schließlich eine maßgetreue technische Zeichnung. Diese stellt jedes Bauteil detailliert dar, damit die Mitarbeitenden in der Produktion wissen, wie sie das Produkt anfertigen sollen.

Technische Systemplanung vs. Technisches Produktdesign: Das ist der Unterschied

Die Ausbildung zum Technischen Zeichner hat sich inzwischen zu den Ausbildungsberufen in der technischen Systemplanung und im technischen Produktdesign entwickelt. Im Vergleich zum technischen Produktdesign arbeiten technische Systemplaner:innen im elektrotechnischen Bereich. Diese zeichnen hierbei den elektronischen Teil einer Maschine, zum Beispiel Schaltpläne oder komplettierte Schaltschränke. Technische Produktdesigner:innen sind hingegen eher mit der Planung sowie Konstruktion der Geräte und Anlagen beschäftigt. Sie zeichnen den mechanischen Teil, beispielsweise Verrohrungen, Rahmen oder kleine Schrauben. In beiden Berufen besteht jedoch eine enge Zusammenarbeit mit der Fertigung. Damit ein Gerät auch funktioniert, braucht es nämlich immer einen mechanischen und einen elektrischen Teil. Die beiden Ausbildungsberufe haben viele Parallelen, jedoch arbeiten technische Produktdesigner:innen und technische Systemplaner:innen in verschiedenen Bereichen und an unterschiedlichen Aufgabenfeldern.

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