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18.06.2024

Quiet Vacation – Heimlicher Urlaub?

Auf deutsch bedeutet „Quiet Vacation“ „stiller Urlaub“ – und dieser Name ist Programm bei dem Arbeitstrend, der sich in den USA immer weiter verbreitet. Hierbei legen Arbeitnehmende eine Auszeit ein, ohne ihre Vorgesetzten darüber zu informieren. Laut einer Umfrage von The Harris Poll ist die Quiet Vacation insbesondere bei Millennials beliebt. Aber warum greifen immer mehr Menschen auf dieses Mittel zurück, anstatt einfach Urlaub zu beantragen? Wie genau funktioniert die Methode – und ist sie überhaupt legal? 

Wie funktioniert Quiet Vacation? 

Bei einer Quiet Vacation lassen Erwerbstätige es so aussehen, als würden sie offiziell wie gewöhnlich ihrer Arbeit nachgehen. In Wirklichkeit sind sie jedoch im Urlaub oder anderweitig nicht erreichbar und erledigen somit auch keine beruflichen Aufgaben. Vorgesetzte und Kolleg:innen wissen nichts davon – eine rechtmäßige Abmeldung gibt es nicht. Damit dieser Trick auch funktioniert, gibt es unterschiedliche Methoden. So planen einige etwa E-Mails im Voraus, um die eigene Erreichbarkeit vorzutäuschen. Bei Kommunikationstools wie Microsoft Teams sorgt ein regelmäßiges Bewegen der Maus dafür, dass der eigene Status als verfügbar angezeigt wird.  

Warum greifen so viele auf Quiet Vacation zurück? 

Vor allem in den USA leiden viele Mitarbeitende unter großem Leistungsdruck. Sie haben das Gefühl, immer und überall verfügbar sein zu müssen. Beispielsweise checken zahlreiche Personen auch dann ihre E-Mails, wenn sie offiziell Urlaub beantragt haben. Aus demselben Grund erfreut sich der Quiet Vacation – Trend immer größerer Beliebtheit. Durch die hohe Arbeitsbelastung und die Erwartungen des Unternehmens sehen viele gar keine andere Möglichkeit, um sich selbst eine Auszeit zu gönnen. Oftmals trauen sich Mitarbeitende außerdem nicht, sich direkt an ihre Chef:innen zu wenden. Sie befürchten, es könnte negative Konsequenzen haben, wenn sie ihren Anspruch auf Urlaub nutzen. Auch verspüren einige Personen Schuldgefühle gegenüber ihren Kolleg:innen, die in ihrer Abwesenheit eventuell mehr zu tun haben. 

Ist Quiet Vacation erlaubt? 

Kurz gesagt: nein. Tatsächlich handelt es sich um Betrug, wenn die Arbeitgebenden nicht rechtmäßig über die Abwesenheit in Kenntnis gesetzt werden. Quiet Vacation mag also kurzfristig entlasten, kann aber schwerwiegende Folgen haben. Neben der Rechtslage führt ein solches Verhalten bei der restlichen Belegschaft für Misstrauen und Enttäuschung, falls es auffliegen sollte. Aufgaben, die eigentlich erledigt werden müssten, bleiben liegen, weil sich niemand rechtzeitig darum kümmert. Außerdem müssen Angestellte während einer Quiet Vacation stets „den Schein wahren“ – also regelmäßig Verfügbarkeit vortäuschen. Entspannung ist demzufolge nicht wirklich geboten. 

Was ist die Alternative? 

Anstatt die Vorgesetzten zu hintergehen, ist direkte Kommunikation der bessere Weg. Mitarbeitende haben in der Regel Anspruch auf eine gewisse Anzahl an Urlaubstagen. Es steht ihnen zu, sich dies zunutze zu machen – sie müssen also keine Angst haben, sich offiziell Urlaub zu nehmen. Auszeiten sind wichtig und gehören zu einer gesunden Arbeitskultur dazu.  Genau das sollte die Betriebsleitung auch vermitteln. Herrscht ein zu hoher Leistungsdruck oder Angst vor negativen Folgen, muss sich auf der Chefetage etwas ändern. 

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