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12.09.2023

Von der Bücherliebe zum Beruf: Buchhänder:in bei Thalia Augsburg

Buchhändler:innen sind nicht nur Verkaufstalente, sondern besitzen auch die Fähigkeit, andere mit ihrer Begeisterung für die Literatur anzustecken. Sie wählen sorgfältig aus einer breiten Palette von Genres, Themen und Autor:innen aus, um ein abwechslungsreiches Lesespektrum anzubieten. Gerade im digitalen Zeitalter helfen die Buchexpert:innen den Kund:innen dabei, in der Fülle von Online-Angeboten die richtige Auswahl zu treffen. Darüber hinaus bieten Buchhandlungen Lesungen, Buchclubs sowie Workshops an und tragen so zu einer lebendigen Kulturszene bei.

Auch Jacqueline Ganser ist in ihrem Job täglich von Büchern umgeben. Neben ihren Lieblingswerken von Walter Moers, Kathy Reichs und Haruki Murakami hat sie als Abteilungsleiterin in der Belletristik für jeden Geschmack den richtigen Lesetipp parat. Im Interview gibt sie uns einen Einblick in ihren Arbeitsalltag bei Thalia.

Wie kamst du zu Thalia Augsburg?

Jacqueline: Ich habe hier ganz klassisch als Azubi angefangen und wurde dann übernommen. Ich wusste vorher tatsächlich gar nicht, dass es diesen Ausbildungsberuf überhaupt gibt. Denn wenn du „Buchhändler“ sagst, verstehen die meisten erstmal “Buchhalter“. Aber den ganzen Tag nur im Büro sitzen und mit Zahlen zu tun haben – das könnte ich nicht.

So wurde ich zuerst als Springerin eingesetzt, hatte also ein paar kleine Abteilungen und habe auch viel an der Kasse ausgeholfen. Als dann die Abteilung Belletristik frei wurde, habe ich diese direkt übernommen. Mittlerweile arbeite ich seit 13 Jahren als Buchhändlerin bei Thalia und mache den Job immer noch gerne.

Was macht die Arbeit in einer großen Filialbuchhandlung aus?

Jacqueline: Ich liebe es einfach, dass wir so ein großes Haus sind. Ich kann mir gar nicht vorstellen, in einer kleineren Buchhandlung zu arbeiten. Aber hat sicherlich alles seinen Charme. Doch vor allem an Thalia finde ich schön, dass ich so viele verschiedene Aufgaben übernehmen kann. Ich bin nicht nur Abteilungsleitung und schaue, dass dort alles läuft, sondern habe die Verantwortung für die gesamte Etage. Ich bin außerdem im Büro, organisiere mit, habe viel Administratives zu tun. Auch was Weiterbildungen angeht, habe ich hier einiges an Möglichkeiten. Das ist vermutlich einer der Vorteile eines Filialisten.

Was ist das Schöne am Beruf Buchhändler:in?

Jacqueline: Wenn du ein Beratungsgespräch führst und merkst, du bist mit dem Kund:innen irgendwie auf einer Wellenlänge – das ist schon toll. Die Empfehlungen werden angenommen, die Leute sind begeistert, bedanken sich für die gute Beratung und kommen öfter direkt zu dir. Es ist schon ein kleines Highlight, wenn du für deine Arbeit wertgeschätzt wirst.

Es kommt zum Beispiel auch häufig vor, dass jemand ein Buch als Geschenk verpackt haben möchte. Diesen Service bieten wir fast immer an. Für mich ist das kein großer Aufwand – nur ein paar gewohnte Handgriffe. Und die Kund:innen sind dann so dankbar und begeistert, dass sie später wiederkommen und einem sogar Schoki mitbringen. Das ist schon sehr süß.

Vor welche Herausforderungen stellt dich dein Job?

Jacqueline: Der Gegenpart sind natürlich Kund:innen, die vielleicht nicht merken, wie viel Mühe du dir dabei machst, das richtige Buch für sie zu finden, und ungeduldig werden. Leider bleiben einem solche Situationen dann eher im Gedächtnis als die schönen Momente. Aber genau dafür hat man ja ein so ein tolles Team, das einen dann wieder aufheitert.

Welche Tipps würdest du angehenden Buchhändler:innen geben?

Jacqueline: Als Buchhändler:in ist man ja sehr buchaffin und den Spaß an Büchern sollte man sich unbedingt bewahren. Man braucht ja auch im Arbeitsalltag ein großes literarisches Wissen, auf das man zurückgreifen kann. Natürlich kann man nicht jedes Buch lesen. Oft reicht es, einfach einmal einen Blick hineinzuwerfen und sich zu fragen: Wie ist es aufgebaut? Wen könnte es interessieren?

Darüber hinaus hilft beim Kundenkontakt auch immer ein bisschen Geduld. Gerade bei Beratungsgesprächen darf man sich einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen. Und wenn man selbst nicht weiterweiß, kann man immer noch seine Kolleg:innen um Rat fragen.

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