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Künstliche Intelligenz wie ChatGPT kann dabei helfen, eine Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf & Co. zu schreiben. Foto: Drobot Dean, stock.adobe.com

25.01.2024

Bewerbung mit KI wie ChatGPT - so geht´s

Autorin: Julia Paul

Was ist KI wie ChatGPT?

Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist in aller Munde. Oder besser: brennt allen unter den Fingern. Denn vor zwei Jahren gab es mit ChatGPT einen Durchbruch. Der Chatbot versteht unsere Sprache und erzeugt ihr ähnelnde Antworten. Man kann mit ihm chatten, sich Aufgaben lösen oder gar Texte schreiben lassen. ChatGPT zu nutzen ist kostenlos und ab einem Alter von 13 Jahren möglich. Doch um einen Account zu erstellen, muss man mindestens 18 Jahre alt sein.

Minderjährige können ihre Eltern bitten, sie zu registrieren. Einer Umfrage von Bitkom zufolge hat im vergangenen Jahr die Hälfte aller deutschen Schülerinnen und Schüler schon einmal die Software von OpenAI verwendet. Weitere 37 Prozent kannten sie. Nur acht Prozent der befragten Jugendlichen war das Programm fremd.

Wichtig ist, ein Gespür für die Software zu haben. Denn die eingegebene Frage oder Anweisung entscheidet darüber, wie gut das Ergebnis wird. Wer noch nie mit KI gearbeitet hat, sollte sich Zeit nehmen, um Befehle, sogenannte Prompts, auszuprobieren und sich mit der Handhabung vertraut zu machen. Dann können Programme wie ChatGPT bei Hausaufgaben, aber auch bei der Bewerbung helfen. Das spart Zeit und hilft, wenn einem selbst nichts einfällt. Was muss eigentlich alles in die Bewerbung?

ChatGPT schreibt Anschreiben für die Bewerbung

Bittest du die Software beispielsweise um ein Muster für ein Anschreiben, erhältst du nach wenigen Sekunden ein Ergebnis. Das enthält eine Menge eckiger Klammern. Die musst du mit individuellen Informationen wie deinem Namen, der Stelle und persönlichen Daten füllen.

Fragst du direkt nach einem Anschreiben für dich, möchte die KI mehr zur Position, der Branche, deinen bisherigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Qualifikationen, zu deiner Motivation sowie zu den Anforderungen aus der Stellenausschreibung wissen. Je mehr Details Bewerberinnen und Bewerber dem System mitgeben, desto gezielter passt es das Anschreiben auf die Bedürfnisse an.

Fügst du die Stellenanzeige in das Textfeld ein, ist das Anschreiben noch spezieller auf die Anforderungen zugeschnitten.

Achtung! Das gilt beim Bewerben mit Künstlicher Intelligenz

Doch: Die KI kennt dich nicht und lässt dennoch Informationen über persönliche Daten wie deinen Schulabschluss in den Text einfließen. Diese musst du unbedingt überprüfen! Denn falsche Angaben in der Bewerbung fliegen auf, sind peinlich und Grund für eine fristlose Kündigung.

Außerdem handelt es sich um Standardfloskeln. An denen ist nichts falsch. Aber in der Masse gehst du so unter. Nicht zu vergessen sind Fehler, die sich bei ChatGPT einschleichen. Das Anschreiben beginnt zum Beispiel mit „Sehr geehrte Damen und Herren“. Eine unpersönliche Anrede ist heutzutage ein No-Go.

Lebenslauf erstellen mithilfe von KI

Beim Lebenslauf verhält sich die Software ähnlich: Sie spuckt ein grobes Gerüst mit Kategorien aus, das du nutzen und mit eigenen Informationen befüllen kannst. Dazu gehören

  • persönliche Angaben
  • die Schulbildung mit den entsprechenden Abschlüssen
  • Berufserfahrung wie Praktika oder Nebenjobs
  • eine vorige Ausbildung
  • Kenntnisse und Fähigkeiten.

Von Vorteil ist die beispielhafte Auswahl. ChatGPT inspiriert nämlich zum Beispiel dazu, Kenntnisse in MS Office oder Fremdsprachen, Stärken und sonstiges Engagement in Vereinen oder bei ehrenamtlichen Tätigkeiten zu erwähnen. Welche Hobbys für den Lebenslauf ungeeignet sind.

Die Grenzen von ChatGPT bei der Bewerbung

Was der Chatbot nicht beachtet: Persönliche Angaben wie das Geburtsdatum, der Geburtsort oder die Nationalität sind kein Muss mehr. Auch Berufserfahrung haben Schülerinnen und Schüler selten. Man darf sich nicht verunsichern lassen und muss den Lebenslauf trotzdem irgendwie selbst schreiben, damit er passt.

Künstliche Intelligenz korrekturlesen lassen

Wiederum positiv ist, dass KI deine Bewerbung Korrektur liest. Die Software überprüft Grammatik, Rechtschreibung, Ausdruck und Struktur. Leider lassen sich keine Dokumente hochladen. Wer Anschreiben, Lebenslauf & Co. in Word oder anderen Programmen schreibt, muss jedes Textfeld herauskopieren und im Nachrichtenfeld des Chatbots einfügen. Bei Fehlern schlägt das Programm Verbesserungen vor.

Allerdings sind seine Fähigkeiten begrenzt. ChatGPT kann beispielsweise keine Formatierungen oder spezifischen Anforderungen für bestimmte Bewerbungsstandards berücksichtigen. Außerdem gibt es eine neue Version des Textes heraus, die man im eigentlichen Textprogramm einfügen und neu formatieren muss.

Was genau verändert wurde, verrät die KI auf Nachfrage. So tut man sich leichter, die Korrekturen zu verfolgen und in die Unterlagen zu übernehmen. Canva statt Word: Wir stellen das neue Tool zum Erstellen des Lebenslaufs vor.

Ein Chatbot als Teil der Korrekturschleife schadet also nicht! Und einer realen Person kannst – und solltest – du die Unterlagen immer noch zum Kontrollieren geben.

Auch Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz im Recruiting

Dass die ein oder andere Bewerbung mithilfe von KI oder gar vollständig von ChatGPT & Co. geschrieben wird, ist kein Geheimnis und grundsätzlich nicht verwerflich. Doch Personalerinnen und Personaler kennen die neuesten Technologien – manchmal erkennen sie auch deren Ergebnisse. Schließlich verwenden sie einige der Programme selbst in ihrem Recruiting, zum Beispiel beim Schreiben der Stellenanzeigen.

Bemerkbar macht sich der Einsatz von KI in Unternehmen im nächsten Schritt – nämlich wenn Bewerberinnen und Bewerber einen Ansprechpartner suchen, der mögliche Fragen beantwortet. Insbesondere bei größeren Unternehmen kann es sein, dass online keine reale Person genannt, sondern auf einen Chatbot verwiesen wird. Das Prinzip hinter diesem ist dasselbe wie bei ChatGPT: Bewerberinnen und Bewerber schreiben ihre Fragen in das Textfeld. Der Roboter sucht in einem vorher definierten Datensatz nach der passenden Antwort. Besonders gut funktioniert das bei häufig gestellten Fragen – zum Beispiel

  • zur Unternehmenskultur,
  • den Arbeitszeiten
  • und dem Gehalt,
  • Formalitäten der eingereichten Unterlagen
  • oder dem Ablauf des Bewerbungsprozesses.

Bei speziellen Anliegen kommt die KI allerdings an ihre Grenzen und verweist doch auf Personalerinnen und Personaler.

Dafür kann sie auch bei einer Bewerberanalyse zum Einsatz kommen. Anhand vordefinierter Keywords oder mithilfe der Stellenausschreibung trifft sie eine Vorauswahl an Bewerbungen und findet in einer großen Menge so geeignete Kandidatinnen und Kandidaten, die sie den Verantwortlichen vorschlägt. Umso wichtiger ist es für Bewerberinnen und Bewerber, Stichworte aus den Aufgaben und Anforderungen aufzugreifen. Weitere ausgefallene Bewerbungstipps gibt es hier.

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