02.04.2024
Cultural Fit – Was bedeutet das?
Wörtlich übersetzt bedeutet „Cultural Fit“ kulturelle Übereinstimmung. In der Arbeitswelt sind damit Handlungsweisen und Wertvorstellungen gemeint, die ein Unternehmen prägen und einzigartig machen – die Unternehmenskultur eben. Sind Betriebe auf der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen, sollten diese auch zum Unternehmen und dessen Werten passen – also ein Cultural Fit sein. Diese Eigenschaft schon im Recruiting-Prozess zu erkennen, ist nicht immer so einfach. Denn hier geht es um weitaus mehr als nur um Fachkenntnisse oder Softskills. Um wirklich beurteilen zu können, ob Bewerber:innen zu ihnen passen, müssen sich Unternehmen erst einmal selbst richtig einschätzen.
Wer passt ins Unternehmen?
Welche Aspekte bei der eigenen Unternehmenskultur eine Rolle spielen und wie sich diese auf den Cultural Fit bei der Bewerbung auswirken, ist so unterschiedlich wie Unternehmen selbst. Deshalb gibt es auch kein einheitliches Modell, was den perfekten Cultural Fit ausmacht. Denn für jeden Betrieb sind andere Eigenschaften wichtig, die vielen im ersten Moment vielleicht auch gar nicht so richtig bewusst sind. Umso wichtiger ist es, sich vor dem Einstellen neuer Arbeitskräfte über die eigenen Werte und Ansprüche Gedanken zu machen.
Hier kann ein klassisches Eisbergmodell helfen: Die „sichtbaren“, bewussten Bestandteile der Unternehmenskultur umfassen zum Beispiel Strategien, Regeln, Ziele, Visionen und feste Strukturen. Auf der Suche nach passenden Neuzugängen lohnt es sich aber, noch ein bisschen tiefer zu gehen. Wie geht das eigene Unternehmen mit Stress um? Welche Traditionen gibt es? Wodurch definiert sich das herrschende Arbeitsklima? Welche „ungeschriebenen Regeln“ gibt es? All diese Faktoren sind ebenso entscheidend im Recruiting-Prozess wie die Fähigkeiten der Bewerber:innen. Um schneller festzustellen, wer ein Cultural Fit ist, können Arbeitgebende neben gezielten Fragen auch auf Online-Fragebögen zurückgreifen. Mit nur ein paar Mausklicks lässt sich so erkennen, ob zumindest die zentralen Wertevorstellungen übereinstimmen.
Warum ist ein Cultural Fit so wichtig?
Ein fehlender Cultural Fit kostet Unternehmen vor allem eines: Zeit. Denn On-Boarding passiert nicht von selbst – die neuen Mitarbeiter:innen müssen sorgfältig eingearbeitet und an die Unternehmenskultur herangeführt werden. Stellt sich dann heraus, dass sie nicht zum Betrieb passen, geht der ganze aufwendige Prozess von vorne los. Aber auch die restlichen Kolleg:innen können unter einem mangelnden Cultural Fit leiden. Passen neue Mitarbeiter:innen nicht zur restlichen Belegschaft, kann Energie und Motivation auf beiden Seiten beeinflussen. Schlimmstenfalls fangen sie sogar an, sich an ihrem Arbeitsplatz unwohl zu fühlen.
Da betriebliche Wertvorstellungen und das herrschende Arbeitsklima keineswegs statisch sind, sondern sich immer verändern können, muss auch dies bei der Wahl von Bewerber:innen berücksichtigt werden. Oft kann es helfen, die Neuzugänge nach einiger Zeit auf das Betriebsklima anzusprechen. Wie wohl fühlen sie sich im Unternehmen? Wie nehmen sie das Miteinander auf der Arbeit wahr? Dies macht es auch den Arbeitgebenden leichter, den eigenen Betrieb besser einzuschätzen.