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Eine Frau, die nachdenklich auf dem Boden neben ihrem Schreibtisch sitzt.

08.07.2025 Jule Zander

Impostor-Syndrom: Wie überkomme ich Selbstzweifel?

Das Impostor-Syndrom, auch bekannt als Hochstapler-Syndrom, lässt Menschen an ihren eigenen beruflichen Erfolgen zweifeln. Viele halten sich selbst für ungeeignet in ihrem Job und werten ihre Leistungen als ungenügend. Diese Selbstzweifel können sich auch erheblich auf das gesundheitliche Befinden und die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Was genau es mit dem Impostor-Syndrom auf sich hat und wie Selbstzweifel überwunden werden können.

Was ist das Impostor-Syndrom?

Fachleute erkennen das Hochstapler-Syndrom als ernstzunehmendes psychologisches Muster an, auch wenn es nicht offiziell als psychische Krankheit gilt. Dem Muster steht eine Diskrepanz der Wahrnehmung hinsichtlich der eigenen Leistung zugrunde. Das Syndrom äußert sich durch Anzweifeln von Leistungen trotz offensichtlicher Erfolge. Betroffene leiden zudem immerzu unter der Angst, als Betrüger enttarnt zu werden, und setzen sich damit unter Druck. Das Impostor-Syndrom verleitet Menschen dazu, ihre beruflichen Erfolge externen Faktoren wie etwa Glück, Zufall oder dem Übersehen von Inkompetenzen zuzuschreiben, statt ihres eigenen Könnens und Arbeitseinsatz. Lob und Anerkennung von beruflichen Erfolgen werden von Menschen mit Hochstapler-Syndrom meist abgelehnt und rationalisiert.

Das Impostor-Syndrom ist in der Gesellschaft, die großen Wert auf Leistung und Erfolg legt, weit verbreitet. Viele Betroffene sprechen dennoch kaum darüber, wodurch sie sich oft allein und isoliert in ihren Ängsten fühlen. In ihrer Wahrnehmung zweifeln nur sie an ihrer beruflichen Eignung, wohingegen ihre Mitmenschen augenscheinlich mühelos und erfolgreich ihre Arbeit ausführen.

Welche Auswirkungen hat das Impostor-Syndrom?

Folgen dieser inneren Selbstzweifel sind ständige Sorge und Anspannung, die weiter zu Stress und auch Burnout durch Überarbeitung führen können. Menschen, die sich selbst als Hochstapler empfinden, setzen sich unter Druck, um fortlaufend mehr zu erreichen und scheinbare Leistungsmangel zu verstecken. Gleichzeitig werden oft auch neue Herausforderungen – wie etwa Karrierefortschritte – gemieden, um möglichem Scheitern oder ungenügender Leistung aus dem Wege zu gehen. Das Selbstwertgefühl wird beeinträchtigt und führt zu einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Der dauerhafte Stress und Ängste vor möglicher Entlarvung mindern die Lebensqualität. Den Betroffenen fällt es schwer, sowohl berufliche als auch persönliche Erfolge entsprechend zu genießen. Das Gefühl, nicht genug zu sein, kann sich außerdem auch auf das Privatleben auswirken und Beziehungen zur Familie und Partner:innen belasten. Viele Leidtragende ziehen sich deshalb oft aus dem Sozialleben zurück.

Woher kommen die Selbstzweifel?

In die Entstehung des Impostor-Syndroms können viele verschiedene Faktoren einspielen, wie etwa die psychologische Folge von sehr hohen Erwartungen während der Schulzeit von Lehrkräften oder Eltern. Das Selbstwertgefühl wird dabei an erbrachten Leistungen festgemacht und prägt die eigene Wahrnehmung langfristig. Auch der Wandel der Gesellschaft zum Fokus auf Leistung, Status und Erfolg ist ausschlaggebend: Menschen fühlen sich ständig dem Druck ausgesetzt, sich selbst beweisen zu müssen. Stark wettbewerbsorientierte Umgebungen – besonders akademische Einrichtungen und spezialisierte Branchen – fördern dies zusätzlich, indem sie besonderen Wert auf Spitzenleistungen legen.

Ein weiterer Faktor kann auch biologischer Natur sein, wie zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen. Wie Menschen individuell mit Stress und Angst umgehen und diese verarbeiten, spielt dabei eine große Rolle.

Tipps zur Überwindung vom Impostor-Syndrom

Das Impostor-Syndrom ist noch nicht vollständig erforscht. Dennoch gibt es einige Tipps und Techniken, die beim Umgang mit Selbstzweifeln helfen können:

  • Dokumentation von Erfolgen: Das schriftliche Festhalten von Erfolgen und den zugehörigen positiven Feedbacks mit etwa einem Tagebuch
  • Vermeidung von Überforderung: Ziele setzen, die der eigenen Leistungsfähigkeit entsprechen und erreichbar sind
  • Austausch mit anderen: In Gesprächen mit Kollegen, Familie und Freunden können ähnliche Erfahrungen ausgetauscht werden und bringen Verständnis sowie Entlastung, da man sich nicht mehr allein fühlt
  • Reflektierter Umgang mit Selbstzweifeln: Innere Zweifel kritisch hinterfragen und mit Selbstmitgefühl begegnen. Negative Gedanken versuchen durch positive auszutauschen und daran erinnern, dass niemand perfekt ist und Fehler zum ständigen Lernprozess gehören
  • Professionelle Hilfe: Psychologische Hilfe kann eine große Unterstützung sein, um Unsicherheiten festzustellen und zu überwinden

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