09.02.2023
Employer Branding - Wie Unternehmen für Frauen und Familien attraktive Arbeitgeber sind
Falsches Hiring ist teuer
Mit dem Fachkräftemangel wird vor allem immer deutlicher: “Employer Branding” bedeutet mehr als nur die perfekte Stellenanzeige. Denn selbst wenn Unternehmen viele Bewerber:innen haben, gilt es diese dann auch zu halten. Falsches Hiring kann schließlich ziemlich teuer werde:. Laut Softgarden verlässt jeder sechste seinen neuen Job innerhalb von 90 Tagen und laut einer Studie von Haufe & Deloitte koste falsches Hiring bis zu 15.000 Euro. Um dies zu vermeiden, junge Talente zu behalten und vor allem für Frauen und Familien zum Top-Arbeitgeber zu werden gibt es verschiedene Strategien.
Flexible Arbeitszeiten und -orte
Durch die Möglichkeit, Arbeitszeiten und -orte flexibel an die Bedürfnisse ihrer Familie anzupassen, fühlen sich Frauen und Familien unterstützt und können Kinder und Karriere besser vereinbaren. Vor allem junge Talente legen Wert auf Flexibilität. Eine Umfrage des Society for Human Resource Management (SHRM) hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten einer der wichtigsten Faktoren für die Arbeitszufriedenheit von Frauen und Familien ist. Wenn Arbeitgeber keine Home-Office Möglichkeit oder flexiblen Arbeitszeiten anbieten, fallen je nach Branche 50 Prozent der Bewerbungen weg, erklärt Nina Zimmermann, CEO von Kununu im Rahmen einer MarketingFrauen Events des Augsburger Marketing Clubs.
Individualität steht an oberster Stelle
Individuelle Lösungen im Employer Branding sind von großer Bedeutung, um ein erfolgreicher Arbeitgeber zu sein. Jede:r Mitarbeiter:in hat individuelle Lebenskonzepte, Bedürfnisse und Prioritäten, auf die Arbeitgeber:innen eingehen sollten. Nur so kann ein gutes Arbeitsumfeld geschaffen werden. Hier muss jedes Feld berücksichtigt werden. Denn viele Personen wünschen sich flexible Arbeitszeitaber eben nicht alle. Hier sei Kommunikation der Schlüssel, erklärt Ramona Meinzer, Geschäftsführende Gesellschafterin Aumüller Aumatic im Rahmen des Events. Wer sich die Zeit nehme mit seinen Mitarbeiter:innen zu sprechen und wirklich zuzuhören, der kann deren aktuelle Lebensumstände verstehen und daruaf eingehen. So kann jeder seine Talente am besten einetzten. Denn wenn sich Arbeitgeber:innen Zeit nehmen, bedeutet das Wertschätzung für Mitarbeiter:innen….
…und Wertschätzung hat eine hohe Priorität
Mitarbeiterwertschätzung steigert nämlich auch die Wirtschaftlichkeit. Zufriedene und motivierte Mitarbeiter:innen sind produktiver und leisten bessere Arbeit. Zusätzlich fühlen sich geschätzte Mitarbeiter:innen stärker an das Unternehmen gebunden und sind weniger geneigt, es zu verlassen. Viele die ein Unternehmen verlassen geben als Grund das Gehalt an, meistens stecke jedoch die mangelnde Wertschätzung dahinter. Das Gehalt sei für viele der Einstiegsgrund in ein Unternehmen, nicht aber der Grund, warum sie bleiben, erklärt Nina Zimmermann, CEO von Kununu auf dem MarketingFrauen Event. Kurz gesagt, Mitarbeiterwertschätzung führt zu einer höheren Motivation, Produktivität und Loyalität, was zu einer besseren Wirtschaftlichkeit des Unternehmens beiträgt.
Frauen müssen gefördert werden und ihre Position einfordern
Arbeitgeber:innen müssen anerkennen, dass Frauen systematisch benachteiligt werden. Inklusion und Diversität passieren nicht von allein. Deshalb können Unternehmen, vor allem junge Frauen, gezielt fördern und eine inklusive Arbeitskultur schaffen. Teilzeitmöglichkeiten müssen dabei für alle gelten - für Männer wie für Frauen, weiß Cornelia Lass, Vice President People bei Xentral. Dabei sei es vor allem wichtig die Erwartungen mit den Mitarbeiter:innen abzusprechen. Aber auch wenn Arbeitgeber:innen sich einsetzen um attraktiv für Frauen und Familien zu werden, sind sich Nina Zimmermann und Cornelia Lass in einem einig: Frauen müssen selbstbewusst ihre Bedürfnisse äußern und diese Position einfordern um nicht übersehen zu werden.
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