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(C) Richard Lutz/swa

14.04.2022

Fachkraft im Fahrbetrieb – eine Ausbildung in Bewegung

Patricia Vogele ist ehemalige Auszubildende zur Fachkraft im Fahrbetrieb bei den Stadtwerken in Augsburg (swa). Zu ihrem Beruf gehört es, täglich Augsburger:innen mit Bus und Tram von einem Ort zum anderen zu befördern. Doch zum Berufsalltag im Fahrbetrieb bei den Stadtwerken in Augsburg gehört weitaus mehr als das Fahren von langen Bussen und Straßenbahnen.

Hatten Sie schon immer den Berufswunsch, Straßenbahnen in Augsburg zu fahren?

Der Beruf, den ich gelernt habe, nennt sich Fachkraft im Fahrbetrieb. Was viele nicht wissen: dahinter steckt eben nicht nur das Straßenbahn- und Busfahren, sondern auch einige andere Aufgaben. Zu lernen, wie Busse und Trambahnen gefahren werden, ist tatsächlich nur ein Teil von der Ausbildung. Durch ein Praktikum bei den swa konnte ich einige Einblicke in den Berufsalltag bekommen. Das hat mir dann so gut gefallen, dass ich mich für eine Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb beworben habe.

Wie läuft die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb ab?

Die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetreib dauert drei Jahre. Dabei habe ich abwechselnd in Augsburg bei den swa gearbeitet und hatte blockweise Unterricht an der städtischen Berufsschule für Fahrzeug- und Luftfahrtechnik in München. Während dieser drei Jahre durfte ich in verschiedenen Abteilungen im Fahrbetrieb arbeiten. Ich war unter anderem im Fahrplanbüro, im Betriebsbüro, in der Werkstadt, im Außendienst und bei den Verkehrsleiter:innen im Einsatz.

Was gefällt Ihnen an dem Beruf besonders gut?

Vor allem, dass der Job besonders abwechslungsreich ist. Schön ist auch der Kundenkontakt mit den unterschiedlichen Menschen, die ich tagtäglich befördere. Es gefällt mir, mich in und um die Stadt herum zu bewegen und auch die Möglichkeit, für mich allein zu sein. Auf eine Art und Weise bin ich auch mein eigener Chef, da ich sehr selbstständig arbeiten kann. Es ist cool, mit so großen Fahrzeugen zu fahren und die Verantwortung darüber zu haben.

Wie sieht der Arbeitsalltag als Fachkraft im Fahrbetrieb aus?

Meine Hauptaufgabe ist zurzeit das Fahren von Bus- und Straßenbahnen in Augsburg. Wir haben einen Schichtplan, in den ich eintragen kann, welche Tag- oder Nachtschichten ich übernehmen möchte. Ich muss sagen, am liebsten fahre ich mit dem Bus. Wenn ich in die Arbeit komme, richte ich das Fahrzeug als erstes für den Fahrbetrieb her und dann geht es los zur ersten Station. Wir haben immer zwei verschiedene Schienenlinien, die am Tag übernommen werden. Wenn ich nach der zweiten Schicht abgelöst wurde, schaue ich noch einmal auf den Schichtplan, um zu sehen, wo ich am nächsten Tag eingesetzt werde.

Ist es manchmal stressig, den Fahrplan immer rechtzeitig einzuhalten?

Ich habe vorne in der Fahrer:innenkabine eine bestimmte Anzeige an der ich sehe, ob es eine Fahrplanabweichung gibt. Bei der Straßenbahn in Augsburg ist der Fahrplan tatsächlich immer sehr straff. Da muss ich wirklich darauf achten, dass ich auf der Anzeige nicht ins Minus gerate. Während der Stoßzeiten möchten natürlich alle fahren, da kann es besonders stressig werden. Aber in der nächsten Runde, ist es dann meist entspannter.

Sind Frauen bei der Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb in der Unterzahl?

Es stimmt, dass weniger Frauen die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb machen. Bei meinem Lehrjahr war es jedoch ausgeglichen, zwei Männer und zwei Frauen. Aber generell merkt man an den anderen Berufsschulklassen, dass Frauen in der Unterzahl sind. Das könnte daran liegen, dass Frauen vielleicht mehr Respekt vor den großen Straßenbahnen in Augsburg haben und sich nicht vorstellen können, ein solches Fahrzeug zu bedienen. Den Respekt davor habe ich immer noch. Man muss jedoch sehen, dass hinter der Ausbildung noch viel mehr Aufgaben stecken. Ich rate dazu, einfach mal ein Praktikum zu machen und in den Beruf hineinzuschnuppern. Es ist auf jeden Fall kein typischer Beruf, den ich mache.

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