Augsburger Allgemeine JOBS
Search
Augsburger Allgemeine JOBS
Haupt-Navigation
Foto: Gorodenkoff, stock.adobe.com

04.06.2024

Female Leadership – Führen Frauen wirklich anders?

Eine Frau an der Spitze? In den meisten Unternehmen war dies vor 50 Jahren noch nahezu unvorstellbar. Glücklicherweise hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Arbeitswelt schon einiges getan. Trotzdem sehen sich Frauen in Führungspositionen häufig immer noch mit Hindernissen oder Vorurteilen konfrontiert. Eines davon: „Weibliche Führungsqualitäten“ seien nicht überall gefragt. Aber was versteht sich überhaupt unter „Female Leadership“? Sind die Führungsqualitäten tatsächlich vom Geschlecht abhängig?  

Was ist Female Leadership?  

Hinter dem englischen Begriff “Female Leadership” verbirgt sich die Art und Weise, wie Frauen in der Arbeitswelt leitende Positionen übernehmen. Dies umfasst nicht nur ihren Umgang mit Mitarbeitenden oder strategischen Entscheidungen, sondern auch die Eigenschaften, mit denen sie an die Sache herangehen. Dazu zählen zum Beispiel Empathie, Kreativität oder Intuition. Auch Umsicht, Kooperation und Einfühlungsvermögen gehören zu den Kennzeichen eines Female Leaders.  Natürlich können nicht nur Frauen diesen Führungsstil ausüben. Diese Charakterzüge werden in unserer gesellschaftlichen Struktur lediglich als stereotypisch “weiblich” eingeordnet.  

 Solche Eigenschaften erweisen sich in vielen Berufen zwar als äußerst nützlich. Trotzdem unterscheidet sich ein solcher Führungsstil deutlich von dem üblichen Bild, das sich nach wie vor fest in unserer Gesellschaft verankert hat. Demnach sind typische Führungsqualitäten etwa Willensstärke, Beharrlichkeit, Risikobereitschaft oder Durchsetzungsvermögen. Das alles wird von der breiten Masse als “männlich” eingestuft, auch wenn natürlich jede Person diese Eigenschaften besitzen kann.  

Warum sind Frauen an der Spitze immer noch so selten?  

Wir leben in einer Welt, die nach wie vor von männlichen Führungspersonen dominiert ist. Somit gilt ein “männlicher” Führungsstil vielerorts immer noch als Norm. Viele bewerten Female Leadership als weniger effektiv und trauen Frauen in Spitzenpositionen deshalb weniger zu als Männern. Neben solchen Vorurteilen machen veraltete Rollenbilder es Frauen zusätzlich schwer, in der Berufswelt erfolgreich zu sein. Die Vorstellung, Frauen gehören nach Hause zu den Kindern, hält sich hartnäckiger, als viele auf den ersten Blick denken. In zahlreichen Firmen haben Frauen immer noch geringere Chancen auf eine Stelle, weil sie potenziell schwanger werden und für längere Zeit ausfallen könnten. Dieser Nachteil besteht oft selbst dann, wenn sie deutlich kommunizieren, dass sie sich keine Kinder wünschen. Somit legen unsere gesellschaftlichen Strukturen weiblichen Führungspersonen immer noch Steine in den Weg.  

Female Leadership – Wichtiger denn je  

Laut einer Studie des statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2022 ist in Deutschland nur jede dritte Führungsperson eine Frau. Das klingt zwar nach gar nicht so wenig – trotzdem befinden wir uns EU-weit damit nur auf Platz 21 von 27. Somit ist die Diskussion um Female Leadership so relevant wie eh und je. Denn der Begriff “Female Leadership” umfasst auch ein Umdenken in der Arbeitswelt, ein Ausbrechen aus veralteten gesellschaftlichen Normen. Unsere Berufswelt befindet sich in einem stetigen Wandel – ob durch künstliche Intelligenz oder neue Arbeitsmodelle. Um mit diesen Veränderungen mitzuhalten, können sich unterschiedliche Führungsstile und neue Perspektiven als sehr effektiv erweisen. Außerdem kann sich Female Leadership - also ein Führungsstil, der von Empathie und Intuition geprägt ist – sehr positiv auf das Arbeitsklima auswirken. Mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen an der Spitze sorgen für eine inklusivere und vielfältigere Arbeitskultur – und schaffen Raum, um veraltete Strukturen hinter sich zu lassen

Teilen per:

Facebook
LinkedIn
E-Mail
Twitter
WhatsApp
Xing

Passende Blog-Artikel

Zwei Personen geben sich die Hand. Über ihnen befinden sich Sprechblasen: eine mit einem Daumen-hoch-Symbol und eine mit einem Daumen-runter-Symbol. Um sie herum sind Puzzleteile, ein Fragezeichen und ein Ausrufezeichen zu sehen, was auf eine Diskussion hinweist, die sowohl Zustimmung als auch Ablehnung beinhaltet.

Konstruktive Kritik am Arbeitsplatz – So geht’s

Wir wissen es – niemand ist perfekt. Kritik hört man aber trotzdem nicht gerne. Dabei kann sie am Arbeitsplatz einen richtigen Mehrwert bieten. Entscheidend dabei: konstruktiv kritisieren. Aber wie formulieren wir konstruktive Kritik am besten und wie ist damit umzugehen, wenn man selbst kritisiert wird?
News/Aktuelles
Frau am Bildschirm

Arbeiten in der Stadtbücherei Augsburg – Menschen, Medien, Begegnungen

Wer denkt, die Arbeit im Bibliothekswesen besteht nur aus langweiligem Büchersortieren, der hat sich getäuscht! Rebecca Moder von der Stadtbücherei Augsburg gibt im Interview einen Einblick in diesen vielseitigen Beruf.
News/Aktuelles
Absatz Abfindung

Abfindung: Wann steht sie einem zu?

Viele Arbeitnehmende berufen sich im Kündigungsfall auf die sogenannte Abfindungszahlung. Doch nicht immer haben Gekündigte Anspruch auf sie. Wir klären auf, wann einem die Abfindung zusteht.
News/Aktuelles