
07.08.2025 ● Janika Schneider
Dienstfahrrad statt Dienstauto: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Kilometerlange Staus, überfüllte Parkplätze – wer kennt das nicht? Der tägliche Weg zur Arbeit kann schnell den letzten Nerv kosten. Eine Alternative bietet das Dienstfahrrad, auch Jobrad genannt. Doch was steckt hinter diesem Trend – und worauf sollte man achten?
Beim Jobrad handelt es sich um ein Dienstfahrrad, das Arbeitnehmer:innen über ihre Arbeitgeber:innen leasen können. Es darf sowohl für berufliche Fahrten als auch in der Freizeit genutzt werden. Je nach Unternehmen wird das Fahrrad als kostenloser Mitarbeiter-Benefit angeboten oder die monatliche Leasingrate wird direkt vom Bruttogehalt abgezogen. In diesem Fall profitieren Arbeitnehmer:innen von steuerlichen Vorteilen, da weniger Lohnsteuer und Sozialabgaben anfallen.
Das sollte man beim Leasing beachten
Obwohl das Modell auf den ersten Blick unkompliziert wirkt, gibt es einige wichtige Punkte, die beachtet werden sollten. Die Laufzeit eines Leasingvertrags beträgt in der Regel 36 Monate. Wer ein Dienstfahrrad nutzen möchte, sollte daher sicher sein, dass er oder sie den aktuellen Job noch mindestens drei Jahre ausüben wird.
Wird die Leasingrate über das Bruttogehalt finanziert, bedeutet das einen Verzicht auf einen Teil des Tariflohns, was nur mit Zustimmung beider Tarifparteien erlaubt ist. Die Höhe der monatlichen Rate hängt vom gewählten Fahrradmodell sowie dem Versicherungsumfang ab. In manchen Fällen stellt der Arbeitgeber bestimmte Modelle zur Auswahl, in anderen kann man sich sein Wunschrad – ob E-Bike, Citybike oder Mountainbike – im Laden aussuchen und der Arbeitgeber least dieses anschließend für einen.
Die Vorteile des Dienstfahrrads
Ein Jobrad bringt einige wertvolle Aspekte mit sich. Wer etwa den ganzen Tag im Büro verbringt, kann mit dem Fahrrad auf dem Arbeitsweg etwas Bewegung in den Alltag bringen. Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Gleichzeitig spart man sich die stressige Parkplatzsuche, was vor allem in Großstädten ein großer Pluspunkt ist. Auch der Feierabendverkehr lässt sich auf dem Dienstfahrrad meist schneller und entspannter umgehen. Hinzu kommt, dass das Rad eine umweltfreundliche Alternative zum Auto darstellt und dabei hilft, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Nicht zuletzt ermöglicht das Leasingmodell den Zugang zu hochwertigen Fahrrädern – und das auch bei privater Nutzung.
Welche Risiken birgt das Leasing?
Trotz aller Vorteile sollten auch mögliche Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Die langfristige Vertragsbindung kann zum Problem werden, wenn man den Job vor Ablauf der Leasingdauer wechselt. Außerdem können zusätzliche Kosten durch Versicherungen anfallen, die je nach Anbieter verpflichtend sind. Wird das Fahrrad über eine Gehaltsumwandlung finanziert, verringern sich zudem die Beiträge zur Sozialversicherung. Das kann sich langfristig negativ auf Leistungen wie Krankengeld, Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld oder Rente auswirken.
Das Dienstfahrrad stellt für viele Arbeitnehmer:innen ein attraktives Angebot dar, da es gut für die Gesundheit, umweltfreundlich und oft finanziell lohnenswert ist. Dennoch ist es wichtig, vor dem Abschluss eines Leasingvertrags alle Bedingungen sorgfältig zu prüfen, um Unsicherheiten zu vermeiden.