26.11.2024 ● Lena Hilbert
Künstliche Intelligenz in der Arbeit: Das soll sich verändern
Egal ob zum unkomplizierten Recherchieren oder sekundenschnellen Übersetzen eines Textes in andere Sprachen – beinahe jeder nutzt mittlerweile KI-Anwendungen im Alltag. Und nicht nur dort: Auch in die Arbeit hat die Künstliche Intelligenz inzwischen Eingang gefunden. Laut einer aktuellen Studie soll der vermehrte Einsatz von KI-Systemen zu gravierenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führen.
Künstliche Intelligenz in der Arbeit: Ergebnisse der McKinsey-Studie
In ihrer Studie aus dem Jahr 2024 untersuchten die Forschenden des McKinsey Global Institute das Ausmaß einer beschleunigten Einführung von KI-Systemen in den USA und Europa. Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, müsse sich ein beträchtlicher Anteil von Arbeitnehmenden auf einen Jobwechsel gefasst machen. Denn: Bis 2030 sollen in Deutschland rund drei Millionen Jobs und damit sieben Prozent der Gesamtbeschäftigung vom Einsatz der Künstlichen Intelligenz in der Arbeit betroffen sein. Auf ganz Europa und die USA bezogen handle es sich dabei sogar um zwölf Millionen notwendige Jobwechsel.
Stärkste Veränderung im Verwaltungsbereich
Der Studie zufolge komme es durch die Künstliche Intelligenz in der Arbeit besonders im Verwaltungsbereich zu Veränderungen. Vor allem betroffen seien Deutschland und Italien, da sich dort ein großer Anteil der Gesamtbeschäftigung auf Bürohilfstätigkeiten verteilt. Allein in Deutschland soll mehr als jeder zweite Jobwechsel aus dem Verwaltungsbereich stammen. Weitere, stark betroffene Branchen seien laut den Forschenden der Kundenservice und Vertrieb (17 Prozent) sowie Tätigkeiten in der Produktion (16 Prozent).
Künstliche Intelligenz in der Arbeit: Negative Auswirkungen
Die Sorge, dass die KI Menschen von ihrem Arbeitsplatz verdrängt, sei laut der Studie des McKinsey Global Institute nicht unbegründet. Auf dem Arbeitsmarkt könnte es durch den beschleunigten Einsatz der Künstlichen Intelligenz in der Arbeit durchaus zu negativen Konsequenzen kommen. So soll beispielsweise die Anzahl von Arbeitskräften aus dem Niedriglohnsektor um 1,4 Prozent steigen. Überdurchschnittlich bezahlte und hoch qualifizierte Jobs würden dagegen um 1,8 Prozent sinken, könnten aber nicht vollständig besetzt werden.
Vor den negativen Auswirkungen der KI in der Arbeit schützen
Trotz des prognostizierten Ungleichgewichts gibt die Studie auch einen Lichtblick. Wem in den kommenden Jahren ein KI-bedingter Jobwechsel droht, der kann sich bereits jetzt dagegen schützen. Den Forscher:innen zufolge würden sich dafür am besten spezielle Schulungen und andere Qualifikationsmaßnahmen eignen, insbesondere im technischen Bereich. Dieser soll nämlich zukünftig in Europa mit 25 Prozent noch stärker gefragt sein als bisher. Ähnlich verhalte es sich mit zwischenmenschlichen Kompetenzen wie beispielsweise Empathie oder Kommunikationsgeschick.
Und noch eine weitere gute Nachricht gibt es: Zusammen mit entsprechend geschulten Arbeitskräften soll die Künstliche Intelligenz in der Arbeit zu einer Steigerung der europäischen Produktivitätswachstumsrate von drei Prozent führen.