01.02.2021 ● Wayhome Studio
Schule ist nicht alltagsrelevant? Doch!
Autorin: Julia Paul
Neun, zehn, elf oder zwölf Jahre lang die Schulbank gedrückt und immer noch keine Ahnung von Versicherungen, Steuern und all den anderen scheinbar überlebensnotwendigen Bürokratien? Dafür kann man aber die Mitternachtsformel auswendig, Gedichte von Goethe analysieren und kennt den Aufbau einer Zelle bis ins kleinste Detail? Gut möglich. Doch der Unterricht war nicht immer so unnötig, wie es auf den ersten Blick bei den Klausurvorbereitungen scheint. Er hat auch auf das spätere Berufsleben vorbereitet.
„Quatsch!“, denkt sich nun sicherlich der ein oder andere Schüler, der mal wieder kurz vor einem Nervenzusammenbruch beim Lernen steht oder bei Bergen von Hausaufgaben nicht weiß, wo er beginnen soll. Das alles dient nämlich – zumindest in der Regel, für Einzelfälle wird keine Haftung übernommen – nicht dazu, Schülerinnen und Schüler zu quälen. Man muss die Präsenzstunden nicht einfach nur absitzen oder sich täglich beim Online-Unterricht kurz einloggen, um dann die Kamera wieder auszustellen und sich nebenher um andere Dinge zu kümmern.
Wer genau so denkt, dem fehlt der Weitblick – und der ist besonders in solchen Situationen notwendig, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Denn während der Schulzeit bekommen Jugendliche viel mehr an die Hand als man im ein oder anderen Moment vielleicht denken mag. Das zu erkennen ist allerdings nicht ganz so einfach. Es entscheidet aber über die Triebkraft, mit der Schülerinnen und Schüler ihren Aufgaben – von den Hausarbeiten über die Unterrichtsstunden bis hin zur Klausurvorbereitung – begegnen.
Deshalb hier einige Beispiele dafür, was man während der Schulzeit lernt und später sowohl im Alltag als auch im Berufsleben tatsächlich einmal brauchen könnte:
- Disziplin: Sich an Regeln halten und Dinge durchzuziehen, obwohl es auch manchmal schwierig wird – wie beispielsweise in stressigen Prüfungsphasen.
- Problemlösungskompetenzen: Die eigenen Gedanken richtig strukturieren und so Herausforderungen wie komplizierte Rechenwege nachzuvollziehen oder Analysen schwieriger Texte zu meistern.
- Selbstorganisation: Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden – zum Beispiel, wenn abends die Zeit fehlt, sich auf jedes Fach vorzubereiten, und man sich deshalb entscheiden muss.
- Selbstständigkeit: Auf eigenen Beinen stehen und sich Themen selbst anzueignen, lernt man zum Beispiel in Gruppenarbeiten oder durch Referate.
Es bringt also nichts, immer alles auf die Fächer, Lehrer und andere zu schieben. Viel wichtiger ist, dass Schüler an dem arbeiten, das sie selbst bestimmen und kontrollieren können. Statt sich also darüber aufzuregen, dass man schon wieder einen Vortrag halten muss, sollte man die Energie lieber in die Wahl eines spannenden Themas stecken und sich fragen: Inwiefern kann ich von Recherche und Referat profitieren?
Vor allem Schüler kennen das Problem: Überall wird praktische Erfahrung vorausgesetzt. Tipps, wie man mit wenig Berufserfahrung an einen Job kommt, gibt es hier.
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