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(C) Axel Gora

31.10.2023

Autor werden – Worauf kommt es an? 

Axel Gora wurde 1963 in Oberschwaben geboren. Er ist Autor mehrerer Sachbücher und Romane, darunter auch “Die Versuchung des Elias Holl”. Dieser zweite Band seiner Renaissance-Trilogie ist, ebenso wie die restlichen Bände, im Gmeiner Verlag erschienen. Im Interview erzählt er, wie seine Bücher ihren Verlag gefunden haben, welche Hürden der Beruf als Autor:in mit sich bringt, und was er am Schreiben besonders schätzt.  

Wollten Sie schon immer Autor werden?  

Nein, das hat sich erst im Laufe der Jahre ergeben. Eine Liebe zum Schreiben besitze ich aber schon seit der Kindheit. Zudem verfüge ich über großen Einfallsreichtum und nehme sehr viel wahr — wer erzählerisch schreiben will, sollte die Welt durch geschärfte Sinne erfassen und das Erfasste eindrücklich zu Papier bringen können.  

Wie lief der Veröffentlichungsprozess für Sie ab?  

Der Erstling der Renaissance-Trilogie „Das Duell der Astronomen“ wurde über eine Literaturagentur vermittelt. Diese treffen für die Verlage eine Vorauswahl, welche Werke für sie infrage kämen.  

Von einer Agentur mit seinem Projekt angenommen zu werden, ist wegen der Überhäufung von Angeboten, schon ein Erfolg. Sie bietet aber keine Garantie, dass es auch vom Verlag gewollt wird. Das obliegt nach eingehender Prüfung dem Verlag. Erst wenn dieser für das Werk stimmt, kommt es zu einem Vertragsabschluss für eine Veröffentlichung.  

Was muss ich mitbringen, um Autor:in zu werden? Was kommt im Schreibprozess auf mich zu?  

Neben Kreativität und einer Vorliebe für das Erzählen halte ich es für wichtig, sich vorher nicht nur intensiv mit dem Handwerk des Schreibens zu befassen, sondern ebenfalls mit dem Buchgeschäft — dazu gibt es gute Sachliteratur, Seminare und Fortbildungen —, um persönliche Vorstellungen und die Realität “gegenzuchecken”. Oft erweisen sich Dinge anders als ausgemalt. Bei historischen Romanen kommt noch ein erheblicher Anteil an oft recht trockener Recherchearbeit hinzu.   

Schreiben ist für mich zudem ein stiller Vorgang. Ich kann nicht einmal leise Musik im Hintergrund haben. Alles, was ich auf dem Blatt erzeuge, muss bei mir in Ruhe entstehen. Deshalb halte ich ein Geist-Körper-Kontrastprogramm für wichtig, also öfter aktive Pausen einlegen. 

Sind sie hauptberuflich als Autor tätig? Können Sie davon leben?  

Hauptberuflich bin ich Budo-Meister und leite eine Fachschule für Kampfkunst in Augsburg, lebe also nicht vom Schreiben. Dazu ist mein literarischer Ausstoß zu gering und die Auflagen nicht hoch genug. Das betrifft übrigens den Großteil der Autor:innen. Vielen Lesenden ist dieser Umstand nicht bewusst. Sie denken, die Spiegel-Bestseller-Liste in den Buchhandlungen sei repräsentativ. Sie bildet aber nur die Spitze des Eisbergs ab. Ein Erfolg blüht Schreibenden meist dann, wenn es ihnen gelingt, aus der Masse herauszustechen und einen bestimmten Nerv zu treffen. Was dabei als „ein gutes Buch“ gilt, ist subjektiv und von der Zielgruppe abhängig.  

Woran schreiben Sie gerade?  

Gerade habe ich, nach mehrjähriger literarischer Pause, einen historischen Roman abgeschlossen. Die Recherchearbeit dazu war immens und hat die der Vorgänger weit übertroffen. Zudem habe ich mich inhaltlich wie stilistisch gegenüber den Werken der Trilogie weiterentwickelt.  

Wann wird der neue Roman in Ihrem Verlag erscheinen?    

Die Trilogie hat zwar bei Gmeiner ihr Zuhause gefunden, trotzdem weiß ich als Autor nicht im Voraus, ob der Verlag das neue Projekt ebenfalls annehmen wird. Ich muss es zuvor mit einem Exposé anbieten. Dann durchläuft es — wie jedes Projekt — alle Stufen der Prüfung. Abschließend gibt es entweder ein Ja oder ein Nein. Bei Ja: Buchprojekte haben bisweilen eine lange Vorlaufphase. Vor 2025 ist wohl nicht damit zu rechnen.  

Was mögen Sie besonders am Schreiben?  

Als Romanautor gefällt mir besonders das Ausleben der eigenen literarischen Kreativität beim Eintauchen in eine Welt, die ich selbst entstehen lasse, eine Parallelwelt quasi zum eigenen Alltag. Beim Verfassen von historischen Romanen kommt noch der eigentümliche Duktus dazu.  

 

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