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Andreas Hihler vom Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg sorgt dafür, dass die Straßen sauber bleiben.(C) AWS

09.12.2025 Janika Schneider

Hinter den Kulissen der Stadtreinigung: So bleibt Augsburg sauber

Saubere Straßen, leere Abfallkörbe und eine gepflegte Stadt – vieles davon wirkt selbstverständlich. Doch damit Augsburg so sauber erscheint, wie wir es täglich erleben, arbeitet der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb (AWS) im Hintergrund auf Hochtouren. Neben der klassischen Abfallwirtschaft zählen auch die Stadtreinigung, der Winterdienst und der Kundenservice zu den vielseitigen Aufgaben. Vieles bleibt jedoch im Alltag unsichtbar. Umso wertvoller ist der Einblick, den Andreas Hihler vom AWS uns in einem Interview gibt.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag in der Stadtreinigung aus? 

Andreas Hihler: Das ist je nach Jahreszeit etwas unterschiedlich, aber grundsätzlich beginnt jeder Tag mit einer kurzen Teambesprechung. Dort werden Tagesplanung, Krankheitsausfälle, spontane Änderungen und mögliche Routenanpassungen besprochen. Anschließend werden alle Fahrzeuge und Trupps überprüft, bevor es hinaus auf die Straßen geht.

Die Reinigung erfolgt sowohl manuell als auch mithilfe von Kehrmaschinen. Wir leeren Abfallkörbe und Aschenbecher, säubern Haltestellen und befreien Gehwege von Unrat. Wir achten gleichzeitig darauf, ob es Beschwerden oder Stellen gibt, an denen etwas liegen geblieben ist und passen die Route entsprechend an.

Im Winter kommt eine weitere Aufgabe hinzu: Straßen und Wege müssen gestreut und von Schnee befreit werden. Damit das reibungslos läuft, macht die Leitung morgens eine Kontrollfahrt und schaut, wo gefährdende Stellen sind. Nach getaner Arbeit geht es schließlich an die Reinigung und Pflege der Fahrzeuge.

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem Arbeitsalltag? 

Andreas Hihler: Zum einen ist die Herbstzeit eine große Herausforderung aufgrund des starken Laubfalls. Zudem haben wir viele Bäume im Stadtgebiet, was das Ganze etwas erschwert. Zum anderen ist der Winter mit dem Schnee und der Glätte auch immer etwas anspruchsvoller. Außerdem ist es etwas mühsam, wenn Dinge achtlos weggeworfen werden und der Abfall an illegalen Müllablagerungen deponiert wird. Ein großes Müllaufkommen gibt es auch bei den Augsburger Festivals, was währenddessen und danach zusätzliche Arbeit erfordert, um die Stadt zu reinigen. Unerwarteter Personalmangel ist ebenfalls eine Challenge, da dieser nicht vorhergesehen werden kann und wir schnell reagieren müssen.

Gibt es Vorurteile, die Ihnen in Bezug auf Ihre Arbeit begegnen?

Andreas Hihler: Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll, was viele auf den ersten Blick gar nicht wahrnehmen. Gerade auch unter extremen Wetterbedingungen wie starkem Schneefall, Kälte oder Wind ist das Sichern der Geh- und Fußwege nicht immer einfach. Dafür ist dann die passende Ausrüstung entscheidend. Im Winter tragen wir warme sowie Warnschutzkleidung, um im Dunkeln ja nicht übersehen zu werden. Auch die Fahrzeuge sind mit Zusatzlichtern und Rundumleuchten ausgestattet, um überall im Verkehr erkannt zu werden. Doch auch das Bedienen der Kehrmaschinen ist technisch anspruchsvoll und nicht so einfach, wie die meisten vielleicht denken.

Was sind die häufigsten Problempunkte im Stadtgebiet? 

Viele wilde Müllablagerungen – an Wertstoffinseln, in Grünanlagen, in Parks oder an Straßenrändern – machen uns starke Probleme. Da kann auch alles an Abfall dabei sein: Schränke, alte Reifen. Alles, was Leute aus ihrer Wohnung haben wollen, landet an irgendwelchen Stellen auf der Straße. Doch auch die kleinen Dinge, die einfach arglos weggeworfen werden, wie Verpackungen, Flaschen, Zigarettenstummel oder Kaugummis, sind sehr ärgerlich. Gerade in der Innenstadt finden sich viele Zigarettenstummel auf dem Pflaster, welche aus den Fugen nur sehr schwer herauszubekommen sind. Da würde es uns schon viel helfen, wenn die Betreffenden dies entsprechend richtigentsorgen. An den Wertstoffinseln kann man zum Beispiel sehr viel kostenlos abgeben, was uns jede Menge Arbeit abnehmen würde und zudem noch nachhaltig wäre.

Welche Veränderungen haben Sie in den letzten Jahren beobachtet und welche Trends sehen Sie in der Zukunft der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung?

Wie vermutlich überall gibt es auch in unseren Betrieben immer bessere Technik und Ausrüstung. Moderne Maschinen und Geräte sind eine enorme Erleichterung der alltäglichen Arbeit. Darüber hinaus hilft uns auch ein steigendes Bewusstsein für Sauberkeit. Unsere Kampagne: „Sauber ist in!“ soll die Bürger:innen beispielsweise für eine bewusstere Entsorgung von Abfall sensibilisieren, bei der wir schon große Erfolge verspürt haben. Dies wollen wir weiter verstärken in Zukunft.

Was bei uns natürlich auch immer weiter voranschreitet, ist die Digitalisierung. Wir erwarten zum Beispiel Sensorik in den Abfallkörben, die den Füllstand misst und uns somit die Arbeit erleichtert.

Ein sauberes Augsburg ist weit mehr als das Ergebnis einer Kehrmaschine am frühen Morgen. Hinter jeder gereinigten Straße, jeder geleerten Tonne und jedem schneefreien Gehweg steckt ein komplexer Ablauf, der viel Planung, Engagement und technisches Know-how verlangt. Der AWS zeigt, wie vielfältig, anspruchsvoll und wichtig diese Arbeit ist, und dass Sauberkeit in einer Stadt nur dann möglich ist, wenn alle gemeinsam mithelfen.

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