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Bild Work-Happiness-Report(c) VMM Medienagentur

13.08.2024 Valeria Rybin

Work-Happiness-Report 2024: Wie glücklich ist Deutschland bei der Arbeit?

Für die meisten Arbeitnehmer:innen ist die Freude am Arbeitsplatz essenziell. Der diesjährige Work-Hapiness-Report geht der Frage auf den Grund, wie zufrieden wir mit unserer Arbeit sind und arbeitet heraus, wie diese Freude noch größer und die Arbeit noch angenehmer werden kann.

Der aktuelle Work-Happiness-Report 2024, eine repräsentative Studie, die jährlich in Kooperation zwischen awork und Appinio durchgeführt wird, beleuchtet die Faktoren, die zum Arbeitsglück beitragen. Seit 2022 befragt der Report jährlich 1.000 Wissensarbeitende zu ihren Glückserfahrungen im Job und liefert dabei wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt. Der Work-Happiness-Report 2024 identifiziert dabei drei grundlegende Faktoren, die maßgeblich zum Arbeitsglück beitragen: Sinnempfinden, Selbstverwirklichung und Gemeinschaft.

Arbeitsglück in Deutschland im Jahr 2024

Im Jahr 2024 liegt das durchschnittliche Arbeitsglück bei 6,9 von 10 Punkten, ein leichter Anstieg im Vergleich zu den 6,7 Punkten des Vorjahres. Dennoch sind weniger als 10% der Befragten rundum und vollkommen zufrieden mit ihrer Arbeit, während knapp 24% zu den Unglücklichen zählen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass trotz leichter Verbesserungen weiterhin großes Potenzial für eine Steigerung des Arbeitsglücks besteht. 

Welche Branche ist am glücklichsten?

Ein Blick auf verschiedene Branchen zeigt deutliche Unterschiede im Arbeitsglück. In der Tech-Branche sind hohe Gehälter bereits Standard, weshalb nun vor allem die Gestaltung der Arbeitsaufgaben und flexible Arbeitszeiten für die Zufriedenheit im Fokus liegen. Infolgedessen schätzen Mitarbeitende im Tech-Bereich die Möglichkeit, Projekte selbst auszuwählen, was zu hohen Work-Happiness-Scores führt. Die Gesundheitsbranche hingegen kämpft mit niedrigen Zufriedenheitswerten. Trotz der sinnstiftenden Natur der Arbeit führen geringe Handlungsspielräume und hohe Arbeitsbelastung oft zur Erschöpfung. Im Finanzsektor, der durch strikte Arbeitsabläufe und fehlendes Feedback gekennzeichnet ist, mangelt es häufig an einem Sinnempfinden, was zu geringem Arbeitsglück führen kann.

Das komplexe Verhältnis zwischen Geld und Arbeitsglück

Macht Geld allein glücklich? Diese Frage wird im Report kritisch hinterfragt. Es zeigt sich, dass Arbeitsglück tendenziell wichtiger ist als das Gehalt. 73% der Befragten wären bereit, einen Teil ihres Gehalts für mehr Arbeitszufriedenheit abzugeben, im Durchschnitt würden sie 23% ihres Gehalts opfern. Sogar 19% würden mehr als die Hälfte ihres Gehalts abgeben, um glücklicher in ihrem Arbeitsleben zu sein.

Einstellungen zum Arbeitsglück variieren im Alter

Die Bereitschaft, Geld für mehr Arbeitsglück abzugeben, variiert stark zwischen den Altersgruppen. Ältere Generationen, die von der Notwendigkeit der finanziellen Sicherheit geprägt sind, zeigen weniger Bereitschaft zur Gehaltsreduktion. Die Forschung zeigt, dass das Glück über das Leben hinweg einen U-förmigen Verlauf hat, mit einem Tiefpunkt bei etwa 42-43 Jahren. In diesem Alter sind die Verpflichtungen oft am höchsten, was die Bereitschaft zur Investition in mehr Glück wiederum erhöht.

Mindset-Shift nach der Pandemie

Ein deutlich erkennbarer Mindset-Shift ist ein Post-Corona-Phänomen. Die Pandemie hat vielen Menschen vor Augen geführt, wie kostbar Lebenszeit ist. Vor allem jüngere Generationen legen folglich mehr Wert auf die Qualität der Arbeit und lehnen es ab, ihre Lebenszeit für Jobs zu opfern, die sie unglücklich machen. Auch ältere Generationen überlegen laut dem Bericht zunehmend, wie sie ihre verbleibende Arbeitszeit sinnvoll gestalten können.

Der Gedanke ans Kündigen

Ein hoher Work-Happiness-Score reduziert die Kündigungsabsicht deutlich. Im Jahr 2024 denken 37% der Befragten oft darüber nach zu kündigen. Die Bereitschaft, den Arbeitsplatz zu wechseln, hängt stark vom empfundenen Arbeitsglück ab, was die Bedeutung einer positiven Arbeitsumgebung unterstreicht. Aus dem Report kristallisieren sich außerdem einige Faktoren heraus, welche das Glück bei der Arbeit verringen. Diese sollten möglichst überwunden werden, um eine Vielzahl an Kündigungen von Seiten der Arbeitnehmenden zu entgehen.

Flexibilität und Arbeitsglück

Flexibilität stellt für Viele einen wichtigen Faktor für Arbeitsglück dar. Hybrid-Work, eine Mischung aus Home-Office und Präsenzarbeit, habe um 28% zugenommen und gilt zudem als Happiness-Sieger unter den Arbeitsformen. Präsenzpflicht werde oft als Fremdbestimmung empfunden, und 58% derjenigen, die häufig über eine Kündigung nachdenken, unterliegen einer vollen Office-Präsenzpflicht.

Verantwortung übernehmen und Teamgeist stärken

Auch das Übernehmen von Verantwortung soll wesentlich zum Arbeitsglück beitragen. Mitarbeitende, die mehr Ownership, sprich Eigenverantwortung, haben, sind motivierter und zufriedener. Eine positive Teamkultur ist ebenfalls entscheidend. Von hoher Relevanz sind hierbei gemeinsame Werte und Ziele sowie klare Feedback-Regeln, um das Gemeinschaftsgefühl und damit das Arbeitsglück zu fördern.

Die Debatte um die 4-Tage-Woche

Derzeit diskutiert die Arbeitswelt ebenfalls viel über die 4-Tage-Woche. 84% der Befragten befürwortet dieses Konzept, wobei 12% schon einen Tag weniger arbeiten als es der Norm entspricht. Eine bloße Reduzierung der Arbeitstage ohne Effizienzsteigerung und Produktivitätsverbesserung sei laut dem Bericht jedoch nicht nachhaltig. Es sei wichtiger, die interne Arbeitsorganisation zu optimieren und gleichzeitig die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.

So wichtig ist die Freude bei der Arbeit

Der Work-Happiness-Report 2024 zeigt deutlich, wie wichtig Arbeitsglück für die Produktivität der Mitarbeitenden ist. So sollten Unternehmen die Bedeutung von flexiblen Arbeitsmodellen, guter Führung und einer positiven Teamkultur keinesfalls unterschätzen. Langfristig zahlt sich jede Investition in das Arbeitsglück aus, denn sie stärkt die Bindung ans Unternehmen, fördert die Kreativität der Mitarbeitenden und steigert zudem die intrinsische Motivation. So kann jede:r Arbeitgeber:in darauf bauen: „Wer auf glückliche Mitarbeitende setzt, der setzt auf Erfolg.“

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