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Drei Figuren, die auf eine Grafik schauen.

04.06.2025 Ronja Leimer

Working Out Loud: Was bedeutet das?

Ich weiß was, was du nicht weißt – so kann man das Credo, seinen Wissensvorsprung für sich zu behalten, zusammenfassen. Denn Wissen ist Macht, im Berufsleben vor allem Macht über die Konkurrenz. Doch im digitalen Zeitalter, in welchem regelmäßig Kätzchenvideos gepostet werden, ist auch das Teilen von Know-How im Trend. Kurz gesagt: Sharing is caring. Genau das steckt hinter dem Working-Out-Loud-Ansatz.

Das Mindset

Hinter Working Out Loud verbirgt sich tatsächlich ein recht simples Mindset: Das Konzept besteht darin, seine (beruflichen) Erfolge miteinander zu teilen, aber auch und vor allem den Weg dorthin. Ziel des Ganzen ist es, hilfreiche Beziehungen aufzubauen und sich gegenseitig zu motivieren und zu bekräftigen. So soll man voneinander lernen und auch von den Erfahrungen Anderer profitieren. Es geht also um mehr als bloßes Networking.

Dieses Mindset unter dem Begriff Working Out Loud wurde 2010 vom IT-Spezialisten Bryce Williams geprägt, der es auch als eine Art Gleichung festhält: Working Out Loud = Observable Work + Narrating Your Work. Das Teilen von Wissen bildet also das Zentrum von Working Out Loud. Der Denkansatz wurde von John Stepper zur Methode weiterentwickelt, die unter anderem sogenannte Circles umfasst.

Die Methode

Stepper benennt außerdem fünf Prinzipien, die dabei helfen sollen, Karrierepläne in die Tat umzusetzen. Diese sind: Beziehungen (Relationships), Großzügigkeit (Generosity), Zielgerichtetes Erkunden (Purposeful Discovery), Sichtbare Arbeit (Visible Work) und Wachstumorientiertes Denken (Growth Mindset). Die WOL-Methode ist, wenn sie richtig betrieben wird, ein stetiges Geben und Nehmen. Dabei soll vor allem das Geben im Vordergrund stehen.

Abseits von Formalitäten legt WOL also die ersten Grundsteine für neue Karrierepfade und wirkt einer alten, geheimniskrämerischen Mentalität im Arbeitsalltag entgegen. Bei der Umsetzung der Prinzipien unterstützt ein zwölfwöchiges Programm: In sogenannten Circles treffen sich Interessierte in Gruppen von ungefähr fünf Teilnehmer:innen in zwölf Sitzungen für jeweils eine Stunde, um gemeinsam ihre Gewohnheiten an die Prinzipien der WOL-Methode anzupassen. Dafür gibt es für jede Sitzung eine festgelegte Agenda. Selbstorganisiert arbeiten die Teilnehmer:innen dann innerhalb der geschützten Atmosphäre des Circles gemeinsam daran, ihren jeweiligen Interessen nachzugehen. Durch die Kollaboration und die Gruppendynamik sollen alle voneinander profitieren und sich ihren Zielen nähern. Dabei ist es sowohl möglich, innerhalb als auch außerhalb der Firma an Circles teilzunehmen.

Fazit: Das ist Working Out Loud

Mittlerweile erfreut sich die Working-Out-Loud-Methode größter Beliebtheit. Neben einem Buch gibt es auch die Marke Working Out Loud ganz offiziell. Diese betreut sowohl Circles innerhalb als auch außerhalb von Firmen mithilfe von Coaches. Große Konzerne wie Bosch, Siemens, die Telekom und der SWR sind bereits bekennende Nutzer davon – und zeigen sich begeistert!

In Deutschland gibt es außerdem mehr offizielle WOL-Coaches als in anderen Ländern. Dabei spielt auch unser Zeitalter der sozialen Medien eine große Rolle: Relevant ist, wer teilt. Sicher sind soziale Online-Netzwerke hilfreich, wenn es um die sozialen Netzwerke im echten Leben geht. Es sieht also ganz danach aus, als sei das Teilen die Arbeitshaltung der Zukunft! Oder, in anderen Worten: Gatekeeping war gestern, heute ist Working Out Loud!

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