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Filmproduzent

29.04.2025 Lena Hilbert

Und Cut! Arbeiten als Filmproduzent:in

Emotionen einfangen, Geschichten erzählen und Bilder zum Leben erwecken – nicht wenige träumen davon, Filmproduzent:in zu werden. Dass dieser Wunsch auch ohne langjähriges Studium und gute Connections zur Realität werden kann, zeigt der Werdegang von Daniel Schrader-Bölsche. Der 24-jährige hat seinen Kindheitstraum verwirklicht und sich vor eineinhalb Jahren mit seiner Agentur ohafilm selbstständig gemacht. Wie es dazu kam, was sich unter dem Beruf vorstellen lässt und welche Eigenschaften dafür mitgebracht werden sollten verrät uns der Filmproduzent im Interview.

Wie bist du Filmproduzent geworden?

Ich hatte schon immer eine Faszination für Kameras und Technik. Als Jugendlicher habe ich daher angefangen, Fotoshootings mit Bekannten zu machen und diese auf Social Media hochzuladen – anfangs aber nur für wenig Geld. Irgendwann habe ich mich dann auch an das Filmen selbst herangetraut. Erst waren es nur Freund:innen oder Tiere, mit steigender Reichweite allerdings dann auch die ersten Unternehmen, für die ich gedreht habe. Mittlerweile bin ich seit eineinhalb Jahren selbstständig mit meiner Agentur und kann stolz sagen, dass es stetig voran geht.

Wie läuft ein gewöhnlicher Arbeitstag für dich ab?

Eigentlich habe ich drei verschiedene Arten von Arbeitstagen. Dazu gehört einerseits der Konzeptionstag, an dem es vor allem darum geht, kreativ zu sein – das heißt, sich inspirieren zu lassen, neue Ideen zu entwickeln und Inhalte zu planen. Dann gibt es da noch die Schnitt- und Postproduktionstage, an denen gefilmte Projekte in Form gebracht und überarbeitet werden. Am zeitintensivsten sind allerdings die klassischen Drehtage. Am Set wird dann von morgens bis abends Vollgas gegeben: Sitzt die Schminke schon? Sind alle da? Passt das Licht? Also ordentlich Stress und Tempo.

Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit als Filmproduzent?

Am schönsten ist natürlich, wenn eine Szene perfekt geklappt hat. Wenn das Make-Up sitzt, die Darsteller gut performt haben, und das Licht toll war. Letzten Endes ist das der Moment, auf den alles ankommt. Diesen Moment zu erreichen ist ein unglaublich erleichterndes und berauschendes Gefühl. Meistens realisiere ich das erst so wirklich auf der Heimfahrt. Da bekomme ich dann immer Gänsehaut.

Was war das Spannendste, das dir bei deiner Arbeit passiert ist?

Im Kopf geblieben ist mir vor allem ein Dreh in Österreich. Ich habe dort für einen großen Aktienkonzern Content gefilmt, der Sponsor:innen anziehen sollte. Das Tolle war, dass ich während des Aufenthalts in einem Fünf-Sterne-Hotel untergebracht war – leckeres Essen, beheizter Rooftop-Pool und schöne Aussicht inklusive. In solchen Momenten fällt es mir dann oft schwer zu glauben: Das ist wirklich mein Job?

Welche Eigenschaften sind für den Beruf Filmproduzent:in wichtig?

Abgesehen von einer kreativen Ader ist vor allem wichtig, dass man mit den verschiedensten Menschen umgehen kann. Es gibt kaum ein Projekt, bei dem man nicht mit anderen zusammenarbeitet. Freundlich und offen zu sein ist also das A und O, ebenso wie die Fähigkeit, auf andere zugehen zu können. Nur so kann man sich einen guten Ruf verschaffen und weitere Kund:innen an Land ziehen.

Außerdem geht es nicht ohne viel Disziplin und Arbeitsbereitschaft. Wenn ein Projekt fertig werden muss, häufen sich die Überstunden für Filmproduzent:innen schonmal. Dafür hat man dann aber an anderen Tagen auch mehr Freizeit.

Welche Herausforderungen bringt der Job mit sich?

Ich würde sagen, die größte Herausforderung ist es, sich und seine eigenen Interessen zurückzustellen. Als Filmproduzent:in würde man seine eigenen Ideen am liebsten immer verwirklichen, aber das geht nun mal nicht. Schließlich haben auch die Kund:innen ihre eigenen Vorstellungen. Darauf muss man – selbst wenn es schwer fällt - eben Rücksicht nehmen. Letztendlich geht es ja darum, dass die Kund:innen mit ihrem Ergebnis zufrieden sind, denn nur dann gibt es weitere Aufträge.

Was würdest du Menschen raten, die sich für den Beruf interessieren?

Der wichtigste Ratschlag ist: einfach machen. Niemand ist von Anfang an perfekt, aber sich davon abschrecken zu lassen, bringt nichts. Zu Beginn reicht es völlig, mit einer günstigen Kamera oder einem Handy herumzuprobieren, damit lassen sich heutzutage schon tolle Sachen machen. Hilfreich ist es dabei auch, sich zur Unterstützung Videos auf Youtube anzusehen.

Wer Filmen wirklich zu seinem Beruf machen will, sollte außerdem unbedingt Kontakte zu anderen Filmproduzent:innen knüpfen. Oft lohnt es sich, jemanden aus der Branche anzuschreiben und zu fragen, ob man mit ans Set kommen und helfen darf. So sammelt man gleichzeitig wichtige Erfahrungen und Bekanntschaften.

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