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Eine Person unterschreibt einen Arbeitsvertrag mit verbundenen Augen.(C) VMM Medienagentur

17.09.2024 Lena Hilbert

Blind Signing – Was ist das?

Morgens nervös aufstehen, sich mit klopfendem Herzen in ein Bewerbungsgespräch wagen und dann nach der Zusage erleichtert aufatmen: Viele Jobwechselnde dürften diese adrenalinreiche Situation nur allzu gut kennen. Oft folgt wenige Tage nach dem Triumphgefühl dann schon die finale Unterschrift des Arbeitsvertrags – nicht selten gepaart mit einer baldigen Kündigung des Arbeitnehmenden oder Arbeitgebenden. Doch was hat dies mit Blind Signing zu tun, und wie kann es überhaupt dazu kommen? Wir klären auf.

Was ist Blind Signing?

Im Grunde beschreibt das oben genannte Szenario bereits, worum es sich bei Blind Signing handelt: die voreilige Unterschrift eines Arbeitsvertrags, die im Nachhinein bereut wird. Erfunden wurde der Begriff von einem Karriereberater und war innerhalb kürzester Zeit auf Social Media sowie dem Arbeitsmarkt in aller Munde. Und auch das Phänomen selbst ist keine Seltenheit - zu oft kommt es vor, dass Bewerbende vorschnell einen Job annehmen und dieser im Nachhinein gar nicht richtig zu ihnen passt. Wichtig zu wissen: Arbeitgebenden kann Blind Signing ebenfalls passieren, wenn sie Jobanwärtern überstürzt eine Zusage geben.

Gründe für Blind Signing

Die Gründe für Blind Signing sind vielfältig und können sowohl bei den Bewerbenden als auch bei den Arbeitgebenden liegen.

Bei den Bewerbenden: Hinter dem voreiligen Annehmen einer Stelle stecken oft emotionale Gründe. Wer dringend einen Job braucht, fühlt sich unterbewusst meist zum schnellen Zusagen gedrängt. Schließlich könnte das nächstbessere Stellenangebot in naher Zukunft liegen, aber bis dahin schon von anderen Bewerbenden besetzt sein. Außerdem schrecken viele Jobwechselnde vor der drohenden Lücke im Lebenslauf zurück und wollen diese durch das Blind Signing umgehen.

Bei den Arbeitgebenden: Auch Arbeitgebende haben mit dem Druck zu kämpfen, Jobs möglichst schnell zu vergeben. Anders als bei den Bewerbenden liegt dies jedoch am Fachkräftemangel und der Angst, leere Stellen nicht besetzen zu können. Ein weiterer Grund für Blind Signing können zu kurze und oberflächliche Recruiting-Prozesse sein. Begünstigt wird dieses Risiko zusätzlich durch die Digitalisierung. Oft genügen nämlich bereits ein gut angelegtes Profil auf LinkedIn und ein knappes Bewerbungsgespräch auf Zoom, um Arbeitgebende zum Zusagen zu bewegen.

Wie kann es verhindert werden?

Die gute Nachricht: Schon ein paar Maßnahmen reichen, um Blind Signing zu verhindern. Am wichtigsten ist dabei der intensive Austausch von Arbeitgebenden und Bewerbenden über die eigenen Vorstellungen, Werte sowie Erwartungen. “Wie stelle ich mir meinen zukünftigen Arbeitsplatz vor? Welche Arbeitsaufgaben kommen auf mich zu und welche Anforderungen sind an mich gestellt?” können hier essenzielle Fragen sein.

Unerlässlich für die gemeinsame Kommunikation sind außerdem Ehrlichkeit und Transparenz. Wer potenzielle Arbeitnehmende mit falschen Versprechungen anlockt, wird am Ende vermutlich mit einer Kündigung auf dem Schreibtisch böse überrascht. Andersrum sollten Jobsuchende beim Bewerbungsprozess keine Fähigkeiten anpreisen, die womöglich gar nicht stimmen.

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