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Ein Mann mit Laptop, der eine Uhr statt Kopf hat.

10.06.2025 Jule Zander

Chronoworking – was ist das?

Der traditionelle 9-to-5-Job ist nicht für jeden Menschen geeignet. Manche sind bereits in den frühen Morgenstunden topfit und energiegeladen, während andere erst im Verlauf des Vormittags so wirklich wach und funktionstüchtig werden. Grund dafür sind die verschiedenen Biorhythmen - im Arbeitsumfeld wirken sich diese dann auch auf die Produktivität aus. Genau hier setzt das Konzept des Chronoworking an – ein Arbeitsmodell, das sich am persönlichen Biorhythmus, dem sogenannten Chronotyp, orientiert und eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten ermöglicht. Doch wie genau funktioniert Chronoworking – und welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus für Arbeitnehmende und Arbeitgeber?

Die verschiedenen Chronotypen

Alle Menschen haben eine innere Uhr, nach der sich ihr Alltag und ihre Produktivität richtet. Dabei ist es reine Typsache, wann genau jemand wach und leistungsfähig ist. Hier kann man in verschiedene sogenannte Chronotypen unterteilen:

  • Lerche: Bei Lerchen handelt es sich um Frühaufsteher, die direkt hochproduktiv in den Tag starten. Im Verlauf des Tages, gegen Nachmittag bauen sie jedoch ab und umso später es wird, desto schwieriger fällt ihnen das Denken.
  • Eule: Die Eulen unter den Menschen sind Langschläfer und meiden den frühen Morgen am liebsten so gut es geht. Dafür blühen sie in den späten Stunden des Tages immer weiter auf und werden vor allem in den Abendstunden erst so richtig fit und können konzentriert arbeiten.
  • Kolibri: Für den Kolibri ist sowohl der Vormittag als auch der Nachmittag ein Hoch an Produktivität, das allerdings durch ein Formtief am Mittag unterbrochen wird.

Natürlich gibt es auch Menschen, die in ihrem Arbeitsverhältnis flexibel sind und sich an unterschiedliche Tagesabläufe anpassen können. Weiterhin kann sich der jeweilige Chronotyp bei jedem Menschen irgendwann ändern und aus einer Eule wird eine Lerche.

Welche Vorteile Chronoworking hat

Das Arbeitsmodell bietet Arbeitnehmenden viele Vorteile: Sie können sich an ihrer eigenen Produktivität orientieren und abseits des starren 9-to-5-Prinzips arbeiten. Außerdem soll Chronoworking sowohl die Konzentration als auch die Fehlervermeidung fördern. Ein weiterer Vorteil, der sich dadurch ergibt, ist die schnellere Erfüllung von Aufgaben.

Chronoworking trägt dazu bei, dass Arbeitnehmende sich zufriedener fühlen, mehr Gefallen an ihrer Arbeit finden, das Arbeitsklima aktiv verbessern und ihr Verhältnis zum Arbeitgeber stärken.

Die Schwierigkeiten des Chronoworkings auf dem Arbeitsmarkt

Obwohl Chronoworking viele Vorteile mit sich bringt, ist es in vielen Jobs nicht durchsetzbar. So sind etwa Berufe in der Krankenpflege an bestimmte Zeiten gebunden, zu denen Aufgaben erledigt werden müssen. Gleiches gilt auch in Restaurants oder im öffentlichen Dienst, der zu bestimmten Zeiten Erreichbarkeit für Menschen garantieren muss.

Ein weiterer Punkt ist die zwingende Eigenverantwortung beim Chronoworking: Arbeitnehmende müssen Hochphasen nutzen und in unproduktiven Phasen Pausen machen. Der Tag muss dabei von den Beschäftigten eingeteilt und Aufgaben entsprechend in diesen Zeiten erledigt werden.

Der Arbeitsmarkt orientiert sich derzeit stark an festen Arbeitszeiten. Eine leistungsgerechte Bezahlung lässt sich deshalb nur schwer fair umsetzen, da Menschen unterschiedlich lange für Aufgaben benötigen und ihre Leistungshochs individuell nutzen. Um das Arbeitsmodell des Chronoworkings dauerhaft im Arbeitsalltag zu verankern, müssen Unternehmen Arbeitsleistung und Vergütungsmodelle neu aufstellen und gestalten.

Chronoworking ist damit also zwar ein Konzept, das vielen Arbeitnehmenden und auch Arbeitgebern entgegenkommen würde, sich so jedoch vorerst nicht auf dem Arbeitsmarkt durchsetzen wird.

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